SIGNA-Imperium |
27.05.2024 17:07:00
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Galeria-Verwalter empfiehlt Annahme des Insolvenzplans - Nächste Insolvenz im SIGNA-Umfeld
"Ich bin überzeugt, dass Galeria mit seinem Management und den Investoren eine gute Zukunft hat", betonte Denkhaus. Die Gläubigerinnen und Gläubiger der Warenhauskette, über die das Amtsgericht Essen mit 1. April 2024 das Insolvenzverfahren eröffnet hatte, kommen am Dienstag zusammen, um über den Insolvenzplan abzustimmen.
Denkhaus erwartet nach eigenen Angaben eine Insolvenzquote in Höhe von 2,5 bis 3 Prozent - Gläubigerinnen und Gläubiger wie Lieferanten müssen sich also auf deutliche Abstriche bei ihren Forderungen einstellen. Die Insolvenzquote könnte sich aber noch erhöhen, wenn Galeria Zahlungen aus Ansprüchen gegen Gesellschaften der ehemaligen österreichischen Konzernmutter SIGNA erhalten sollte. Die SIGNA Holding des Tiroler Investors René Benko war in die Pleite geschlittert und hat damit auch die Schieflage bei Galeria verursacht.
Galeria soll nun an neue Eigner gehen. Die Warenhauskette soll vom Ex-Vorstandschef des Kosmetikkonzerns Coty, Bernd Beetz, und dem kanadischen Handelsunternehmer Richard Baker übernommen werden. Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende April mitgeteilt, 16 seiner noch zuletzt bestehenden 92 Kaufhäuser schließen und rund 1.400 von derzeit 12.800 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Erbitterte Konkurrenz durch den Onlinehandel, hausgemachte Probleme und häufige Strategiewechsel hatten den Niedergang des letzten großen deutschen Warenhauskonzerns beschleunigt. Für Galeria Karstadt Kaufhof gab es in etwas mehr als drei Jahren insgesamt drei Insolvenzen. Zweimal flüchtete die Kette allein in der Corona-Krise unter den Schutzschirm.
M'Management - Nächste Insolvenz im SIGNA-Umfeld
Mit der M'Management GmbH wurde über ein weiteres Unternehmen im Umfeld der SIGNA Gruppe des Tiroler Investors René Benko Insolvenz eröffnet. Es handelt sich dabei um einen Betreiber von vier Ärztezentren in Innsbruck, Baden, Linz und Salzburg. Die M ´Management GmbH vermietet nicht nur die Flächen, sondern bietet auch zusätzliche Dienstleistungen an. Derzeit geht das Unternehmen von 2,4 Mio. Euro an Passiva aus, berichtete der Kreditschutzverein von 1870 in einer Aussendung.
Bei einer Schließung des Unternehmens befürchte die M'Management, dass die Außenstände wegen hoher Schadenersatzansprüche auf bis zu 7,5 Mio. Euro steigen könnten. Bei den Verbindlichkeiten sind aber auch Darlehen aus verbundenen Unternehmen eingerechnet. Die Vermögenswerte werden mit 920.000 Euro angegeben. Als Insolvenzursache werden einerseits langfristige, nunmehr für das Unternehmen ungünstige Verträge angeführt. Andererseits habe es von der Alleingesellschafterin keine Zuschüsse gegeben. Auch die Suche nach einem Investor verlief erfolglos.
Eigentümerin der M'Management GmbH ist die Laura Holding GmbH - benannt nach der ältesten Tochter von Benko. Wobei die Holding an SIGNA-Gesellschaften beteiligt ist. An der Holding sind die Laura Privatstiftung, die Fressnapf Luxembourg GmbH, die AE Familienholding der Schweizer Investorenfamilie Eugster und der früherer Lindt-&-Sprüngli-Chef Ernst Tanner beteiligt. Dabei handelt es sich um Investoren der SIGNA Gruppe.
Das Unternehmen strebt eine Sanierung ohne Eigenverwaltung und die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent an.
APA
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