14.06.2015 20:25:46

Gabriel setzt gegen Griechenland nach - "lassen uns nicht erpressen"

   BERLIN (Dow Jones)--Vizekanzler Sigmar Gabriel hat seine Attacke gegen Griechenland verstärkt. Im Interview mit der ARD zeigte sich der SPD-Chef am Sonntag sichtlich genervt von der Regierung in Athen. Gabriel verlangte, dass sie endlich seriöse Vorschläge auf den Tisch legen müsse. "Weder Deutschland noch Europa werden sich erpressen lassen", betonte er.

   Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis nannte der Bundeswirtschaftsminister einen Spieltheoretiker, der weniger Interviews geben, aber "mehr am Verhandlungstisch" sitzen solle. Die Bundesregierung sei nicht bereit, das wankende Euro-Mitglied um jeden Preis im Währungsblock zu halten. "Die Zeit läuft nicht nur aus, sondern in vielen Teilen Europas ist die Geduld zu Ende", warnte Gabriel.

   Schon in der Bild-Zeitung hatte er zuvor Klartext gesprochen: "Und wir werden nicht die überzogenen Wahlversprechen einer zum Teil kommunistischen Regierung durch die deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien bezahlen lassen", schrieb der Vizekanzler in einem Gastbeitrag.

   Griechenland muss am Ende des Monats 1,6 Milliarden Euro an Krediten alleine an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Doch die Staatskassen sind leer und der Betrag wohl zu groß, um ihn aufbringen zu können. Die Regierung braucht dringend eine Einigung mit den Geldgebern, um die letzte Rate aus dem zweiten Hilfsprogramm erhalten zu können. Am Donnerstag treffen sich die Euro-Finanzminister zur entscheidenden Sitzung. Gabriel bezeichnete es einen klugen Vorschlag, statt Renten zu kürzen, lieber beim griechischen Militär zu sparen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/smh

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   June 14, 2015 13:55 ET (17:55 GMT)

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