Paket reicht nicht |
11.03.2020 09:51:45
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Führende Ökonomen fordern wegen Corona mehr Hilfen für die Wirtschaft
Die Ökonomen befänden sich angesichts der Schwere der Krise in einer "Bringschuld", Konzepte für die Politik zu liefern, sagte der frühere Wirtschaftsweise Peter Bofinger bei einer Pressekonferenz. Die Wirtschaftspolitik müsse nun "klar und deutlich kommunizieren, dass sie in der Lage ist, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise einzudämmen".
Als besonders zielführend und wirksam stufen die Ökonomen die bereits vom Koalitionsausschuss beschlossenen Maßnahmen zur Erleichterung beim Zugang zu Kurzarbeitergeld sowie damit verbundene Erstattungen der Sozialbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit ein. Allerdings müsse alles getan werden, um Liquiditätsengpässe bei Unternehmen zu vermeiden, die entweder Umsatzeinbrüche erleiden oder durch fehlende Teile Produktionsunterbrechungen hinnehmen müssten. Zielführende Instrumente hierfür seien die generelle zinsfreie Stundung von Voraus- und Nachzahlungen bei Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer, sagte Bofinger.
Öffentliche Investitionsprogramme lehnte er hingegen ab. Die Ökonomen empfahlen zudem verbesserte Abschreibungsbedingungen, eine großzügige Gewährung des Investitionsabzugs und eine großzügigere Gestaltung des steuerlichen Verlustrücktrags. Eine Ausweitung des Grenzbetrags über 1 Million Euro würde es mittleren und großen Unternehmen ermöglichen, in angemessener Weise an dieser Maßnahme zu partizipieren. Auch das Vorziehen der Teilabschaffung des Solidaritätszuschlags auf den 1. Juli wäre "allein aus psychologischen Gründen zu begrüßen", erklärte Bofinger. Sie erhöhe unmittelbar die verfügbaren Einkommen.
DJG/ank/mgo
BERLIN (Dow Jones)
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