"Auf Kurs" 21.11.2017 12:55:41

Fresenius-Chef will Kliniken profitaler machen - Sieht Preisdruck gelassen

Fresenius-Chef will Kliniken profitaler machen - Sieht Preisdruck gelassen

Konzernchef Stephan Sturm trat zugleich am Montagabend Sorgen entgegen, er habe sich mit der milliardenschweren Übernahme des US-Konzerns Akorn verhoben, der Nachahmermedikamente wie intravenös zu verabreichende Arzneien herstellt.

Marktsorgen, wonach der Preiskampf in den USA auch die Flüssigmedizin ergreifen könnte, hatten den Fresenius-Kurs Mitte November auf das Niveau von Juni 2016 einbrechen lassen. Ian Douglas-Pennant, Analyst der Schweizer Bank UBS, hatte zuvor eine Verkaufsempfehlung für das Papier ausgesprochen. Das Fresenius-Papier hinkt dem DAX weit hinterher und hat seit Jahresbeginn etwa 15 Prozent verloren - und hat damit am schlechtesten im Index abgeschnitten. Den Aktionären dürfte der Bad Homburger Konzern den schwächelnden Kurs in diesem Jahr mit einer weiteren Dividendenerhöhung versüßen.

Zwar gebe es Preisdruck im Generikamarkt in den Vereinigten Staaten, sagte Sturm. Dies betreffe aber den Tablettenmarkt, und anders als von Experten befürchtet habe dies die Flüssigmedizin-Sparte Kabi bislang nicht erreicht. Denn das Unternehmen bewege sich in den USA in einem anderen Bereich des Gesundheitssystems: "Unsere Vertragspartner sind die Krankenhäuser, die für ihre Behandlungen Gesamtpauschalen von den Versicherungen erhalten", so Sturm.

Zwar könnte die hohe Profitabilität von Fresenius mit Flüssigarzneien etwas schwinden, doch große Anbieter dürften im Preiskampf bestehen. Fresenius stärkt sich deshalb in den USA mit der im Frühjahr angekündigten, rund 4,4 Milliarden Euro schweren Akorn-Übernahme.

Der US-Generikahersteller soll künftig zu Kabi gehören, die Übernahme soll bis Jahresende unter Dach und Fach sein. Zuletzt lief es bei Akorn aber nicht mehr ganz so rund wie erhofft. Wegen des Zukaufs müsse Fresenius jedoch keine Werte in der Bilanz abschreiben oder frisches Kapital aufnehmen, sagte Sturm und widersprach damit entsprechenden Befürchtungen.

In seinen Kliniken will Deutschlands größter Privatklinikanbieter durch bessere Effizienz die Profitabilität weiter erhöhen. Patienten blieben im Schnitt sechs Tage zur Behandlung in den 111 deutschen Fresenius-Kliniken, bei der spanischen Konzerntochter Quirónsalud seien es nur vier Tage. "Wir können uns dort effizientere Prozesse abschauen", sagte Sturm. Krankenhäuser könnten straffer arbeiten, ohne das Patientenwohl zu gefährden.

Fresenius ist Marktführer hierzulande und betreibt Häuser etwa in Berlin und Wiesbaden. 2016 hatte der Dax-Konzern aus Bad Homburg den spanischen Klinikbetreiber Quirónsalud für gut 5,7 Milliarden Euro gekauft - auch weil der deutsche Markt aufgeteilt ist und Fresenius bei weiteren Übernahmen auf Kartellhürden stoßen würde. Der Kauf von Quirónsalud hatte Fresenius im dritten Quartal erneut Umsatzsprünge gebracht, weshalb der Konzern 2017 abermals Rekordergebnisse anpeilt./als/tav /mne

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Fresenius

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