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Trotz Luftfahrtkrise 22.06.2020 17:55:00

Fraport macht sich keine Sorgen um die eigenen Finanzen - Fraport-Aktie volatil

Fraport macht sich keine Sorgen um die eigenen Finanzen - Fraport-Aktie volatil

Der Flughafenbetreiber habe sich seit März rund 1,3 Milliarden Euro an neuer Liquidität besorgt und komme nun auf liquide Mittel von 2,3 Milliarden Euro, sagte Finanzvorstand Matthias Zieschang der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). "Mit der Kasse, die wir jetzt haben, können wir auch eine lange Durststrecke durchstehen."

Mit dem Zugang zum Kapitalmarkt habe das Unternehmen anders als etwa sein wichtigster Kunde Lufthansa aktuell keine Probleme. "Derzeit gilt, dass nur derjenige zusätzliche Liquidität beziehungsweise Kapital erhält, der schon viel hat", sagte der seit 2007 amtierende Finanzchef. Fraport habe bezogen auf Bilanzsumme und Konzernerlöse schon immer sehr hohe Liquidität vorgehalten.

Für die aufgenommenen 1,3 Milliarden Euro wurden durchschnittlich Zinsen von 0,8 Prozent vereinbart. Wichtig ist Zieschang ein aktives Assetmanagement. "Wir lassen das Geld eben nicht einfach auf Tagesgeldkonten liegen, sondern kaufen dafür beispielsweise wieder kurzfristige Schuldscheine, Commercial Papers et cetera." Investiert werde in unterschiedlichste Sektoren und Branchen.

Auch bei der Ausgabensteuerung werde noch mehr als sonst aufs Detail geschaut. "Jede Ausgabe, selbst eine von 7,95 Euro, muss vorab von einem Controller freigegeben werden." Das Controlling habe den Auftrag, alles zu streichen, was zur Aufrechterhaltung des operativen Betriebes nicht unbedingt notwendig sei. Der Materialaufwand im Konzern sei so um rund 45 Prozent zurückgefahren worden.

Das Fraport-Management rechnet damit, dass es länger dauern wird, bis die Branche auf den Wachstumspfad zurückkehren kann. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass wir auch in den Jahren 2022/2023 noch 15 bis 20 Prozent unter den Höchstwerten von 2019 liegen werden", so Zieschang.

Fraport: Lagerung von verseuchtem Boden im Zeitplan

Mehr als 100.000 Kubikmeter verseuchter Boden vom Bau des Terminals 3 auf dem Frankfurter Flughafen sind dem Betreiber Fraport zufolge auf Deponien fachgerecht entsorgt worden. "Trotz der Corona-Pandemie steht der Zeitplan", teilte die Fraport AG am Montag mit. Der mit polyfluorierten Chemikalien verunreinigte Aushub sei zu Deponien in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Ostdeutschland abtransportiert worden.

Insgesamt rechne man mit 400.000 Kubikmetern überschüssigen und nicht für eine Wiederverwendung geeigneten Bodens. Ziel sei eine sachgerechte Entsorgung bis Herbst 2020. Dennoch werde an dem Antrag für ein Bodenlager festgehalten, um im Falle von Verzögerungen den Boden dort zwischenlagern zu können.

Gegen das Zwischenlager für belastetes Erdreich vom Bau des Terminals 3 erhoben 140 Personen und Organisationen Einwände. Sie betreffen nach Angaben des für das Genehmigungsverfahren zuständigen Regierungspräsidiums Darmstadt unter anderem die Abfalleinstufung und Abfallentsorgung, den Grundwasser- und Bodenschutz, Luft- und Schallimmissionen sowie den Naturschutz. Eine Erörterung der Einwände findet an diesem Mittwoch in Frankfurt statt.

Die Fraport-Aktie konnte via XETRA am Morgen hinzu gewinnen, wechselte danach häufig das Vorzeichen. Zur Schlussglocke stand ein Abschlag von 0,68 Prozent auf 41,00 Euro an der Kurstafel.

/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com,Fraport AG

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