03.11.2016 11:16:05
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Fraport-Chef Schulte: Keine Ausnahmen bei Gebühren für Ryanair
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Flughafenbetreiber Fraport will die Flughafenentgelte am Drehkreuz Frankfurt im kommenden Jahr um insgesamt rund 1,9 Prozent erhöhen. Das ist genauso viel, wie Fraport bereits für 2016 angestrebt hatte - birgt dieses Mal aber Zündstoff. Denn mit Beginn des Sommerflugplans ab März 2017 startet auch die irische Billigfluggesellschaft Ryanair an dem Rein-Main-Flughafen, wie beide Unternehmen am Vortag bekannt gaben.
Ryanair soll von einem Incentive-Programm profitieren, das neuen Airlines am Heimat-Drehkreuz der Deutschen Lufthansa Rabatte gewährt. Fraport-CEO Stefan Schulte betonte auf der Pressekonferenz zu den Quartalszahlen am Donnerstag, dass für Ryanair keine Ausnahme gemacht werde.
Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) kritisierte bereits, es könne nicht sein, "dass Wettbewerbern mit ungleichen Vorzugsbedingungen der rote Teppich ausgerollt wird, und diejenigen die Zeche für (Ryanair-Chef) Herrn O'Leary zahlen sollen, die seit vielen Jahren mit hohen Entgelten den Infrastrukturausbau in Frankfurt finanzieren." Wenn es günstigere Konditionen gebe, müssten diese für alle Fluggesellschaften gelten.
Das sieht auch Lufthansa-CEO Carsten Spohr so: "Die Fraport-Gebühren müssen für alle gelten", machte er bei Vorlage der Quartalszahlen am Mittwoch unmissverständlich klar, und rechnete vor, dass die Lufthansa dann 200 Millionen bis 300 Millionen Euro sparen würde.
Schulte sieht keine Ausnahme für Ryanair Schulte erklärte am Donenrstag, dass es drei Incentive-Programme gebe, die für alle gelten, die die Bedingungen erfüllten: für neue Airlines sowie für bestehende Airlines bei großer Expansion und wenn sie neue Routen aufmachten. Das gebe keine "Lex Ryanair". Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings würde günstigere Konditionen erhalten, wenn sie neu an den Flughafen komme.
Schulte ist indes zuversichtlich, dass das Incentive-Programm für Ryanair genehmigt wird. Die Gebühren müssen vom hessischen Verkehrsministerium abgesegnet werden.
Der Anstieg der Entgelte soll auf laute Flugzeugtypen fokussiert sein, hieß es weiter in einer Präsentation des Unternehmens. Damit soll für die Fluggesellschaften unter anderem auf Interkontinentalstrecken ein Anreiz geschaffen werden, leisere Maschinen einzusetzen.
Im vergangenen Jahr hatte es zwischen der Landesluftfahrtbehörde und dem Flughafenbetreiber unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Berechnung wesentlicher Kostenbestandteile gegeben, unter anderem der Kapitalkosten. Deshalb hatte Fraport zunächst auf die Erhöhung verzichtet und einen entsprechenden Antrag an die Landesluftfahrtbehörde sei zurückgezogen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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November 03, 2016 06:10 ET (10:10 GMT)
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