17.03.2017 13:39:47

Fraport-Chef erwartet im Entgeltstreit Lösung mit Lufthansa

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Flughafenbetreiber Fraport ist zuversichtlich, den Streit mit der Deutschen Lufthansa um die Entgeltrabatte für die irische Billigfluggsellschaft Ryanair am Ende einvernehmlich beilegen zu können. Fraport führe derzeit "konstruktive Gespräche" mit der Lufthansa, weitere Gesprächstermine seien bis in den April hinein angesetzt, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte.

   Über mögliche Klagen gegen die seit Jahresbeginn geltende Entgeltordnung, womit die Lufthansa gedroht hatte, oder eigenmächtige Kürzungen von Entgelten durch Fluggesellschaften, über die in der Presse berichtet wurde, wollte Schulte nicht spekulieren.

   Er gehe davon aus, dass Geschäft gemeinsam mit der Lufthansa als größter Kundin zu entwickeln. Zwar gebe es Tage, in denen die Beziehung zur Lufthansa etwas schwieriger sei. "Das hängt damit zusammen, dass wir beide die Marktveränderungen spüren, beide reagieren und dann nicht immer alles zueinander passt", sagte Schulte.

   Fraport habe darauf reagieren müssen, dass Kunden wegen günstigerer Angebote an die Flughäfen Stuttgart oder Köln gingen, wiederholte der CEO und fügte an: "Anderenfalls haben wir zu starke Marktverluste."

   Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat bereits angekündigt, ab 2018 auch vom Frankfurt Main fliegen zu wollen. Ob die Airline dann in den Genuss der gleichen Entgeltrabatte für neue Strecken kommen wird, ist indes noch nicht klar. Ab das Incentive in dieser Form in den Antrag für die Entgeltordnung im kommenden Jahr übernommen werde sei noch nicht entschieden worden. Der Entgeltrabatt für Ryanair wirkt derweil in den kommenden beiden Jahren nach.

   Wann der Flughafenbetreiber wie angekündigt seine Infrastruktur an die Bedürfnisse von Low-Cost-Airlines anpasst, konnte Schulte noch nicht sagen. Dies hänge auch vom Passagierwachstum ab. Neben Ryanair wollen auch Wizzair und Sundair von Frankfurt Main starten. Dank der zusätzlichen Kunden, die von den Billigangeboten ans Rhein-Main-Drehkreuz gelockt werden, dürfte die Zielmarke von 68 Millionen Passagieren schon 2020, vielleicht sogar 2019 erreicht werden, so Schulte. Bislang hatte Fraport diese Fluggastzahl 2021 angepeilt.

   Kontakt zum Autor: stefanie.haxel@dowjones.com

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   March 17, 2017 08:09 ET (12:09 GMT)

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