14.11.2012 18:48:32
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Frankreichs Premier Ayrault fordert von Deutschland mehr Verständnis
Frankreich habe auch eine Geschichte, ein Sozial- und Gesellschaftssystem, "an dem wir hängen", sagte der Premierminister. Allein deutsche Inflationsängste dürften den Kurs in Europa nicht bestimmen. In Deutschland gebe es in Bezug auf die Euro-Krise ein "Übermaß an Beunruhigung", kritisierte Ayrault. Deutschland dürfe nicht nur eine Inflation fürchten, sondern auch eine Deflation.
Vielmehr müsse das Wachstum in der Eurozone unterstützt werden, forderte der Regierungschef. Frankreich habe die Bundesregierung in der Frage eines Ausschlusses Griechenlands aus der Euro-Zone umgestimmt. Ayrault sprach von einem "Sinneswandel". "Es liege im Interesse aller Europäer, mehr Solidarität zu zeigen." Andernfalls drohe ein Domino-Effekt.
Ayrault sagte, er wolle zudem Initiativen zur Zusammenarbeit in der Energie- und in der Verteidigungspolitik auf den Weg bringen. Auch in der Autoindustrie müssten Deutsche und Franzosen "besser kooperieren". Er sprach sich darüber hinaus für eine europäische Industriepolitik aus.
"Wir brauchen nicht weniger Europa, sondern mehr", forderte Ayrault. "Ich bin überzeugt, dass unsere Partnerschaft entscheidend ist für das gute Funktionieren Europas. Wir sollten gemeinsam vorangehen und Lösungen finden, nicht um sie den anderen aufzudrücken, sondern um Europa zu dienen."/jkr/sf
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