Dank Uniper |
03.03.2022 15:52:00
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Fortum-Aktie in Rot: Fortum im vierten Quartal mit mehr Umsatz und Gewinn - Stopp für neue Investitionsprojekte in Russland
Der Umsatz stieg im Zeitraum Oktober bis Dezember auf 50,079 Milliarden Euro von 21,279 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das vergleichbare Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf 1,416 Milliarden Euro von 1,247 Milliarden.
Der Konzern mit Sitz in Espoo schrieb im Quartal einen Nettogewinn nach Minderheiten von 842 Millionen Euro, gegenüber 379 Millionen im Vorjahr. Auf vergleichbarer Basis wurde ein Nettogewinn von 693 Millionen Euro verzeichnet, nach 610 Millionen Euro zuvor.
Auch auf Jahressicht lief es gut für den Konzern. So stieg der Umsatz kräftig auf 112,400 Milliarden von 49,015 Milliarden. Beim EBITDA auf vergleichbarer Basis wurde an Anstieg auf 3,817 Milliarden Euro von 2,434 Milliarden verbucht. Der vergleichbare Nettogewinn stieg auf 1,778 Milliarden von 1,483 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Tochter Uniper hatte im Februar einen deutlich gestiegenen Gewinn vermeldet und dabei von einem überaus guten Ergebnis im Segment Globaler Handel profitiert.
Fortum stoppt Investitionsprojekte in Russland
Der finnische Energieversorger Fortum stoppt in Reaktion auf den Ukraine-Krieg alle neuen Investitionsprojekte in Russland. Zudem soll das Geschäft mit thermischer Energieerzeugung in Russland weiter reduziert werden.
"Als CEO eines Unternehmens mit langjährigen Geschäftsbeziehungen und umfangreichen wirtschaftlichen Aktivitäten in Russland bin ich erschüttert und traurig über den Angriff Russlands auf die Ukraine und ich verfolge die Situation mit größter Aufmerksamkeit", so Fortum-CEO Markus Rauramo in einer schriftlichen Stellungnahme.
Der Betrieb in den Anlagen in Russland laufe derzeit normal weiter, so dass wir "unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden erfüllen können". Jedoch sei es "sehr schwierig vorherzusagen", wie sich die "sehr dynamische Situation" auf das künftige Geschäft auswirken wird. Fortum halte sich an alle geltenden Gesetze und Vorschriften, einschließlich aller Sanktionen. Zudem bereite man sich auf verschiedene Szenarien vor, heißt es in der Stellungnahme. Jedoch könne man nicht so weitermachen wie bisher, weshalb alle neuen Investitionsprojekte in Russland bis auf weiteres eingestellt werden sollen.
Der Fortum-Chef verwies zudem auf die angestrebte Energiewende in Europa. "Die aktuellen Entwicklungen haben eine neue Variable in die Gleichung von Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit eingebracht, nämlich Unabhängigkeit", so Rauramo. "Wir unterstützen dies aktiv durch unsere Investitionen in sauberen Strom, zunehmend sauberes Gas und Flexibilität."
Als Beispiel führt der Konzern die Entscheidung an, eine Laufzeitverlängerung für das finnische Kernkraftwerk Loviisa zu beantragen. Auch habe die deutsche Tochter Uniper Planungen zum Bau eines Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven wieder aufgenommen und ihre Importe von Flüssiggas (Liquefied Natural Gas - LNG) erhöht.
Fortum ist seit mehr als 60 Jahren in Russland aktiv. Zusammen mit Uniper beschäftigt der Konzern dort in 12 Kraftwerken rund 7.000 Mitarbeiter. Uniper ist zudem ein bedeutender Importeur von Erdgas u.a. aus Russland und ist Fortum zufolge der drittgrößte Gasspeicherbetreiber auf dem europäischen Markt. Uniper ist auch an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt.
Die russischen Erzeugungsanlagen und das Engagement im Nord Stream 2-Projekt haben einen Buchwert von rund 5,5 Milliarden Euro, so Fortum laut Stellungnahme. 2021 trug das russische Geschäft etwa 500 Millionen Euro zum vergleichbaren Betriebsergebnis bei, was laut Mitteilung etwa 20 Prozent am Gesamtergebnis der Fortum Group entspricht.
Die Fortum-Aktie verliert an der Nasdaq Nordic zuletzt 5,437 Prozent auf 16,175 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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