Prognose bekräftigt |
30.07.2024 17:52:44
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FMC-Aktie verliert trotzdem: Ergebnis im zweiten Quartal deutlich verbessert
Für die Monate April bis Juni meldete der MDAX-Konzern einen leichten Umsatzrückgang von 1 (währungsbereinigt 2) Prozent auf 4,766 Milliarden Euro zu. Organisch wuchs der Umsatz um 2,3 Prozent. Analysten hatten FMC im Mittel 4,798 Milliarden Euro Umsatz zugetraut.
Für das laufende Jahr plant der Bad Homburger Konzern unverändert mit einem Anstieg des operativen Gewinns (EBIT) im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich und einem Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gegenüber Vorjahr. Die in Aussicht gestellten Wachstumsraten für 2024 sind währungsbereinigt und ohne Sondereffekte.
Das Ziel, bis 2025 eine operative Marge zwischen 10 und 14 Prozent zu erwirtschaften, bekräftigte der stark in den Vereinigten Staaten präsente Dialyse-Konzern ebenfalls.
"Auch im zweiten Quartal konnten wir unsere Finanzergebnisse verbessern und somit konsequent an der Umsetzung der Strategie und der Transformation unseres Unternehmens arbeiten. Dieses Quartal ist ein weiterer Beleg für die operative Trendwende", sagte Vorstandsvorsitzende Helen Giza. "Gleichzeitig konzentrieren wir uns weiterhin darauf, unsere Ziele entlang unseres strategischen Plans konsequent umzusetzen. Die operative Ergebnismarge näherte sich noch weiter dem für 2025 definierten Margenziel an, da Care Enablement seine Profitabilität im zurückliegenden Quartal steigern konnte."
"In Care Delivery stieg das organische Behandlungswachstum in den USA im Vergleich zum Vorquartal an, und dies trotz weiterhin erhöhter Sterblichkeitsraten. Unsere beiden globalen Segmente erzielten in beschleunigtem Maße zusätzliche Einsparungen aus dem FME25-Programm. Das hat zur Folge, dass wir auf Kurs sind, das obere Ende des Zielkorridors an Einsparungen für das Gesamtjahr 2024 zu erreichen. Angesichts dieser Entwicklungen im ersten Halbjahr bestätigen wir unseren Ausblick für das laufende Gesamtjahr 2024", fügte sie hinzu.
FMC macht Abstriche bei erwartetem Volumenwachstum
Dem Dialysedienstleister Fresenius Medical Care (FMC) macht einmal mehr eine unerwartet hohe Sterblichkeit seiner Patienten zu schaffen. Der MDAX-Konzern bekräftigte zwar seine Finanzziele für das laufende Jahr, machte aber Abstriche mit Blick auf das erwartete Volumenwachstum in den USA. Schuld an den abgespeckten Erwartungen an das Behandlungswachstum ist nach den Worten von Vorstandsvorsitzender Helen Giza vor allem der Anstieg der Covid-19-Fälle und die sich hinziehende Grippe-Saison.
FMC rechnet in diesem Jahr in den USA nun nur noch mit einem Behandlungswachstum von bestenfalls 0,5 Prozent, im schlechtesten Fall sogar mit einer Stagnation. Bislang hatte FMC einen Anstieg um 0,5 bis 2 Prozent in Aussicht gestellt. Doch die zunehmende Zahl an Corona-Erkrankungen sowie die anhaltende Influenza-Welle machte FMC einen Strich durch diese Rechnung: Im ersten Halbjahr schrumpfte das Behandlungsvolumen um 0,2 Prozent, wie aus der Analystenpräsentation zu den Zweitquartalszahlen hervorgeht. Zudem verwies CEO Giza in der Telefonkonferenz mit Journalisten auf Wetterrisiken wie den Hurrikan "Beryl" im Juli.
Auch wenn im Markt schon eine Abschwächung erwartet worden sei, könnte dies als etwas enttäuschend aufgefasst werden, schreiben die Analysten der DZ Bank. Die Finanzziele für dieses Jahr halten sie aber dennoch für erreichbar. Der Bad Homburger Konzern plant für das Gesamtjahr 2024 unverändert mit einem Anstieg des operativen Gewinns (EBIT) im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich und einem Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gegenüber Vorjahr. Die in Aussicht gestellten Wachstumsraten für 2024 sind währungsbereinigt und ohne Sondereffekte. Das Ziel, bis 2025 eine operative Marge zwischen 10 und 14 Prozent zu erwirtschaften, bekräftigte der stark in den Vereinigten Staaten präsente Dialyse-Konzern ebenfalls.
So reagiert die FMC-Aktie
Niedrigere Ziele des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) für das Wachstum der Behandlungszahlen in den USA haben den Kurs der Aktie am Dienstag deutlich belastet. Am Vormittag sackten die Papiere vorübergehend um bis zu 9 Prozent auf gut 34 Euro ab. Sie durchbrachen die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Kurstrend gilt, und fielen vorübergehend auf den tiefsten Stand seit Anfang März. Zum Handelsschluss betrug der Kursabschlag via XETRA noch 4,51 Prozent auf 35,75 Euro.
Nach Angaben des Analysten Hassan Al-Wakeel von der Barclays Bank hat FMC das Ziel für das Mengenwachstum auf dem wichtigen US-Markt von 0,5 bis 2,0 Prozent auf nurmehr 0 bis 0,5 Prozent reduziert. "Eine schwächere Dynamik im zweiten Halbjahr dürfte in der Telefonkonferenz im Blick stehen", prognostizierte der Experte. Das abgespeckte Wachstumsziel dürfte den Aktienkurs belasten, er rate daher unverändert dazu, an der Seitenlinie zu stehen.
"Wir denken, dass die Aktien negativ auf die schwächeren Wachstumserwartungen reagieren", schrieb auch Victoria Lambert von der Berenberg Bank. Grund für die reduzierte Schätzung des Unternehmens sei die Annahme einer höheren Sterblichkeit von Patienten im zweiten Halbjahr 2024. Auch Lisa Bedell Clive vom Investmenthaus Bernstein machte die niedrigeren Wachstumsschätzungen von FMC für den US-Markt für die Kursverluste der Aktien verantwortlich.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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