15.10.2015 14:52:00

Flughafen Wien vor Ansiedlung mit 140 Mitarbeitern

Der Flughafen Wien wird in den nächsten Tagen die Ansiedlung eines internationalen Unternehmens bekanntgeben. "Ein global tätiges, sehr renommiertes Unternehmen" wolle seine Zentrale mit rund 140 Arbeitsplätze hier aufbauen, sagte Flughafen-Finanzvorstand Günther Ofner am Donnerstag bei der Gewinn-Messe. Den Namen könne er noch nicht bekanntgeben.

Auch sonst sei der Ausblick für den Flughafen Wien sehr erfreulich, das Unternehmen werde "alle Ziele erreichen, manche sogar übertreffen". Und wenn das Ergebnis steige, steige auch die Dividende, die Ausschüttung werde zwischen 42,5 und maximal 50 Prozent liegen. Nur die Investitionen werden niedriger sein. Erst 2018 werde der Investitionszyklus wieder anspringen, dann werden neue Großprojekte in Angriff genommen, etwa der Umbau des Terminal 2. Die Entscheidung im Aufsichtsrat dazu könnte noch heuer oder im 1. Quartal 2016 fallen.

Auch die dritte Piste bleibt ein Thema, wenn auch langfristig. "Die dritte Landebahn braucht man wirklich, wenn die Welt nicht untergeht", so Ofner, der inzwischen davon ausgeht, dass das UVP-Verfahren bis 2018 oder 2019 dauert. Die Politik habe beschlossen, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung maximal ein Jahr dauern sollte, erinnerte er, die dritte Piste sei schon im zehnten Jahr der Genehmigung und es könnten leicht 15 Jahre daraus werden.

"Da ja Österreich eine Super-Konjunktur hat, keine Arbeitslosen und alle Probleme gelöst sind, brauchen wir es ja eh nicht", so Ofner in einem Schub von Zynismus. Dabei wäre Investieren lassen das größte Konjunkturpaket. "Man müsste nur bitte entscheiden."

Große Hoffnung setzt Ofner auch in eine Abschaffung der Ticketsteuer. "Das ist wohl die einzige Steuer, deren Abschaffung dem Finanzminister unmittelbar höhere Einnahmen bescheren würde, als wenn sie bestehen bleibt. Wir glauben, 3.000 Arbeitsplätze würden entstehen."

Für die Landung des Airbus A380 könne man mit 10 Mio. Euro den Flughafen umbauen, so Ofner. Aber noch habe keine Fluglinie entschieden, mit dem größten Passagierflugzeug der Welt Wien anzufliegen. Und außerdem habe Wien bewiesen, dass der A380 auch jetzt schon abgefertigt werden kann, "eigentlich schneller als über Fluggastbrücken".

Sehr kritisch sieht Ofner die Pilotenstreiks bei Lufthansa: Zwar hätten sich diese in Wien, wenn überhaupt, dann "einen Hauch positiv" ausgewirkt, weil die AUA Ersatzflieger angeboten hat. Aber es sei "nicht nachvollziehbar", dass 5.000 Piloten 100.000 Mitarbeiter in Geißelhaft nehmen. Es sei "jenseitig zu glauben", dass sich ein Unternehmen leisten könne, dass die Mitarbeiter mit 55 Jahren zu 60 Prozent des Letztgehaltes in Pension gehen können. Es sei zu hoffen, dass bald Vernunft einkehrt.

Ofner ist auch sehr zuversichtlich, dass die Lufthansa den Flughafen Wien stärker nutzt. Denn Wien habe unter allen Hubs der AUA-Mutter (Zürich, Frankfurt, München, Wien) die wenigsten Verspätungen, die besten Raten beim Gepäck, den schnellsten Umschlag im Cargo und günstigere Tarife. Dazu komme, dass die AUA mit dem neuen Kollektivvertrag die günstigsten Produktionskosten in der Gruppe biete. "Welche Firma kann denn so blöd sein und dort nicht wachsen, wo ich die besten Bedingungen habe", so Ofners Argumentation.

(Schluss) tsk/snu/pro

ISIN AT0000911805 WEB http://www.viennaairport.com

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