Schuldenfrei |
01.03.2023 17:54:00
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Flughafen Wien-Aktie deutlich höher: Gewinnsteigerung in 2022
"Ich kann Ihnen berichten, der Flughafen ist wieder in gewohnter Stärke da", sagte Vorstand Günther Ofner in einer Pressekonferenz. Man sei in der Lage große Bauvorhaben wie die Termin-Süderweiterung aus eigenen Mitteln zu stemmen. Das würde auch für die dritte Piste gelten. "Wir haben die Wirtschaftskraft, ein solches Projekte umzusetzen", sagte Ofner. In den nächsten zehn Jahren stehen, wenn man die dritte Piste ausklammert, Investitionen von 2,5 bis 3 Mrd. Euro an. Ende März wird darüber im Aufsichtsrat beraten.
Über die dritte Piste soll den nächsten Jahren entschieden werden, sobald Klarheit herrscht, dass sie gebraucht wird und sich auch wirtschaftlich rechnet. Wegen der Coronakrise war das Projekt auf Eis gelegt worden. Der Vorstand geht davon aus, dass im Unternehmen über den Bau der zusätzlichen Start- und Landebahn wieder mehr gesprochen wird, wenn der Trend bei den Passagieren und Flugbewegungen so weiter geht.
Die Flughafen-Betreibergesellschaft ist 2022 schuldenfrei geworden. Für 2023 wird daher eine Anhebung der Dividende in Aussicht gestellt. Für 2022 wird die Dividende 60 Prozent des Nettoergebnisses nach Minderheiten betragen. Über die Mitarbeiterstiftung, die 10 Prozent der Aktien hält, profitieren auch alle Beschäftigten der Flughafen Wien AG davon, die Ausschüttung macht nach Unternehmensangaben bis zu 70 Prozent eines Monatsbezugs aus.
Die starke Zunahme der Passagiere von 2022 soll sich heuer weiter fortsetzen: Für das Gesamtjahr 2023 wird ein Passagieraufkommen von rund 26 bis 27 Millionen Fluggästen am Standort Wien und 32 bis 34 Millionen in der gesamten Gruppe erwartet. Für 2023 wird ein Umsatz von 830 Mio. Euro und ein Nettogewinn von über 150 Mio. Euro erwartet.
Die Reiselust ist ungebrochen, wie Vorstandskollege Julian Jäger erklärte. Den Airlines zufolge kommen die Buchungen nach wie vor rein. Trotz der Inflation und den gestiegenen Ticketpreisen sei die Nachfrage nach Flügen bisher ungebremst. Allerdings hat sich das Geschäft durch die Coronapandemie verändert. Geschäftsreisen, etwa auf der Kurzstrecke im deutschsprachigem Raum, hätten an Bedeutung verloren, während Urlaubsreisen sich schneller erholt haben. Die Folge seien größere Schwankungen im Passagieraufkommen, so sei am Wochenende und in den Sommermonaten deutlich mehr los als zu anderen Zeiten.
Nachdem der größte Aktionär, der Fonds IFM, seinen Anteil zuletzt von 40 auf 43,37 Prozent aufstockte und der Streubesitz damit auf unter 7 Prozent sank, setzt sich der Vorstand ein, die Börsennotierung und den verbliebenen Streubesitz zu erhalten. IFM war 2014 eingestiegen, 2016 flog die Flughafen-Aktie in den Wiener Leitindex ATX. Eine Rückkehr in den ATX hält Vorstand Ofner wegen des niedrigen Streubesitzes für unrealistisch. Die jüngste Aufstockung von IFM erachtet Ofner als "feindseligen Akt", im Aufsichtsrat sei die Zusammenarbeit bisher aber sachorientiert und konstruktiv gewesen.
An der Heimatbörse stieg die Flughafen Wien-Aktie letztlich um 3,36 Prozent auf 35,40 Euro.
ivn/kre
APA
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