Finanzministerium verteidigt Rekordüberschuss

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium wehrt sich gegen die Kritik am hohen deutschen Leistungsbilanzüberschuss. Ein in diesem Jahr zu erwartender neuer Rekord von 8,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sei vor allem auf niedrigere Öl- und Gaspreise zurückzuführen, heißt es in einem internen Papier, aus dem zunächst der Spiegel zitierte und dessen Inhalt das Ministerium bestätigte.

   Allein dieser Effekt treibe die Leistungsbilanz nach Berechnungen der Beamten von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) um 1,2 Prozentpunkte nach oben, weil Energieimporte billiger würden. Ohne den Preisverfall bei Öl und Gas würde das Leistungsbilanzplus demnach im Vergleich zum Vorjahr sinken, als es 7,6 Prozent betrug.

   Der hohe deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist seit Jahren Gegenstand von Kritik internationaler Organisationen wie des Internationalen Währungsfonds (IWF), aber auch von Partnerstaaten wie den USA.

   Schäuble hat ihn stets auf die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zurückgeführt, die mehr ex- als importiert, und zudem Faktoren wie den schwachen Euro und die niedrigen Energiepreise angeführt. Jedoch beklagte der IWF erst vergangene Woche die Zunahme des Überschusses ausdrücklich.

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   DJG/ank/smh

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   August 07, 2015 12:00 ET (16:00 GMT)

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