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19.02.2013 09:51:35
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Finanzaufsicht: Deutsche Banken noch nicht aus dem Schneider
Er sieht dabei Sorgenkinder in jedem Sektor des deutschen Bankensystems - also bei den Privatbanken, den Sparkassen und dem Genossenschaftsbereich. Die Branche sei wegen der gesunkenen Margen unter Druck - daher müssten die Institute aber auch der Staat alles auf den Prüfstand stellen. "Die Banken und die Aufsicht müssen ein viel stärkeres Gewicht auf die Suche nach tragfähigen Geschäftsmodellen legen", sagte er. "Nicht jede Bank wird mehr in allen Geschäftsfeldern erfolgreich sein. Banken müssen bereit sein zu schrumpfen, wenn sie überleben wollen."
Sorge bereitet dem Aufseher, dass es einige Banken wegen der niedrigen Margen bei der sogenannten Fristenkongruenz nicht mehr so genau nehmen. Diese goldene Bankregel bezeichnet ein gesundes Verhältnis der Laufzeiten von Schulden und Einlagen. "Einzelne Banken betreiben massive Fristentransformation", sagte er. "Manche Institute fahren da einen hießen Reifen." Die Aufsicht habe dies aber genau im Blick und zum Teil schon reagiert. "Schon die Ankündigung, dass wir beispielsweise mit Kapitalaufschlägen reagieren werden, hat zu einer Mäßigung geführt", sagte er.
Deutschland ist in puncto Fristenkongruenz ein gebranntes Kind. Der Sündenfall Hypo Real Estate (HRE) hatte diese nicht befolgt: Ihre Refinanzierung von langfristigen Krediten durch kurzfristige Einlagen war einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch der HRE. Zum Beispiel hatte die HRE langfristige Immobiliendarlehen teilweise sogar Wochen- oder Monatsbasis über den Geldmarkt refinanziert. Als dieser infolge der Lehman-Pleite im Herbst 2008 zusammengebrochen ist und die kurzfristigen Zinsen in die Höhe geschossen sind, ist das Geschäftsmodell implodiert. Die Bank musste mit Milliarden von der Regierung gerettet werden und ist seitdem komplett verstaatlicht./zb/stk/rum
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