FC Chelsea steigt aus 12.05.2016 11:30:00

adidas erhöht Prognose für 2016 dank Entschädigungszahlung

Der englische Premier-League-Fußballclub steigt Mitte 2017 aus dem gemeinsamen Marketing aus - 6 Jahre vor dem eigentlichen Ende. Als Folge erhöhte der DAX-Konzern am Mittwochabend überraschend erneut die eigene Gewinnprognose, rund 25 Prozent mehr Überschuss aus den fortgeführten Geschäftsbereichen sollen es jetzt sein. Das wären etwa 900 Millionen Euro und damit mindestens 50 Millionen Euro mehr als am oberen Ende der bisherigen Prognosespanne.

Die operative Marge soll dadurch auch auf rund 7,0 Prozent (bisher erwartet: 6,6 bis 7,0 Prozent) zulegen. adidas und Chelsea selbst hielten sich bedeckt über die konkrete Höhe der Zahlung, die die Franken im zweiten Quartal verbuchen. adidas sprach aber von einem Gewinneffekt "im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich". Am Markt beäugten die Anleger das Aus für den Deal skeptisch. Trotz des erhöhten Ausblicks und positiver Analystenkommentare gab die Aktie am Vormittag ein halbes Prozent nach.

DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm wertete das vorzeitige Vertragsende zwar positiv - gebe es den Herzogenaurachern doch einen größeren finanziellen Spielraum für Engagements bei anderen Top-Clubs. Berenberg-Expertin Zuzanna Pusz dagegen sah darin ein eher beunruhigendes Anzeichen dafür, dass sich der Kampf um Sponsorenrechte in Europa aufheizen könnte.

Wie die englische Presse spekuliert, will der Club des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch künftig pro Jahr deutlich mehr Geld für das auf den Trikots getragene Herstellerlogo erhalten. Laut britischer Daily Mail soll der Kontrakt dem Verein aus London 30 Millionen britische Pfund (38 Mio Euro) jährlich eingebracht haben - Liga-Rivale Manchester United, seit 2014 ebenfalls Partner von adidas - soll dagegen aber 75 Millionen Pfund einstreichen.

Gewehr bei Fuß stehen soll demnach auch bereits adidas-Konkurrent Nike. Ein gutes Angebot der Amerikaner könnte bei Chelsea die Bereitschaft gefördert haben, mittels einer Entschädigungszahlung aus der seit 2006 bestehenden Partnerschaft auszusteigen, schätzt Commerzbank-Analyst Andreas Riemann. Allerdings steht Nike nach britischen Medien derzeit auch vor einem Abschluss mit dem Premier-League-Club Tottenham Hotspurs.

adidas selbst hat derweil weiter andere Eisen im Feuer, die den Bekanntheitsgrad der Marke stärken sollen - darunter die Top-Clubs Real Madrid, Bayern München und Juventus Turin.

/men/she/fbr

HERZOGENAURACH (dpa-AFX)

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