09.01.2025 12:19:40
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Familienunternehmen blicken pessimistisch in das Jahr 2025
Von Andrea Thomas
DOW JONES--Familienunternehmer blicken düster in die kommenden zwölf Monate. Laut einer Umfrage des Verbands Die Familienunternehmer rechnen mehr Betriebe für 2025 mit schlechteren Geschäften und wollen die Anzahl der Arbeitsplätze reduzieren. In einer Umfrage aus dem Jahr 2019 gingen noch 61 Prozent und 2023 40 Prozent von einem Wachstum ihres operativen Geschäfts aus. Aktuell sind es nur noch 31 Prozent. Die Umfrage, an der 908 Mitglieder der Verbände Die Familienunternehmer und Die Jungen Unternehmer teilgenommen haben, ergab zudem, dass 36 Prozent davon ausgehen, dass ihr operatives Geschäft im Vergleich zum Vorjahr (stark) abnehmen wird.
Erstmals ist dem Verband zufolge der Anteil der Unternehmer, der die Anzahl der Arbeitsplätze reduzieren (28 Prozent) will, höher als der Anteil der Unternehmer, der zusätzliche Arbeitsplätze schaffen will (19 Prozent). Nur noch jeder fünfte Unternehmer wolle also neue Arbeitsplätze schaffen. Dies sei der schlechteste Wert seit Beginn dieser Umfrageserie im Jahr 2011, so der Verband.
"Deutschland befindet sich in einer dramatischen Wachstums- und Investitionskrise. Diese Krise erreicht jetzt den Arbeitsmarkt in seiner ganzen Breite", sagte Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer.
Hauptaufgabe für jeden neuen Kanzler müsse sein, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, ohne dabei noch mehr Schulden zu machen. Wirtschaftskompetenz sei jetzt gefragt. "Es braucht eine Wirtschaftspolitik, die auf den Markt und die Innovationskraft von Unternehmern setzt", forderte Ostermann.
40 Prozent der Unternehmen wollen heimische Investitionen zurückfahren
Der Verband zeigte sich auch alarmiert über die Investitionspläne der Unternehmen. Waren es für das Jahr 2024 noch 32 Prozent der international tätigen Familienunternehmen, die ihre Investitionen in Deutschland zurückfahren und überhaupt keine Investitionen geplant haben, ist dieser Wert in der Umfrage mit Blick auf das Jahr 2025 auf 40 Prozent angestiegen.
Die größte Sorge der Unternehmen war erneut die Bürokratie durch Berichtspflichten. Auf Platz Zwei der größten Sorgen für das neue Jahr befürchten 82 Prozent der Unternehmer weiter steigende Sozialabgaben, was den Faktor Arbeit zusätzlich verteuern würde. Auf Platz Drei der Sorgenliste folgt die Verkrustung des Arbeitsrechts mit 74 Prozent.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
(END) Dow Jones Newswires
January 09, 2025 06:19 ET (11:19 GMT)
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