Gerichtsweg eingeschlagen 24.02.2020 17:48:00

FACC will eingefrorene Millionen von Republik einklagen - Aktie knickt ein

FACC will eingefrorene Millionen von Republik einklagen - Aktie knickt ein

Das berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) am Samstag. "Es ist unsere Pflicht, die uns zustehenden Gelder einzuklagen", wurde das Unternehmen zitiert.

FACC, mehrheitlich in chinesischer Hand, war Ende 2015 Opfer eines "Fake President Fraud" (Geschäftsführer-Trickbetrugs) geworden. Die Täter hatten sich in E-Mails gegenüber der Buchhaltung als Firmenchef ausgegeben und die Überweisung von 54 Mio. Euro auf ausländische Konten veranlasst. 10,8 Mio. Euro wurden 2016 in China sichergestellt und im Sommer 2019 nach Österreich überwiesen. Das Geld wurde auf einem Konto der Republik geparkt. Dort liegen zudem weitere 3,8 Mio. Euro, die nach einem Online-Betrug an einem österreichischen Unternehmen in China sichergestellt worden waren, berichteten die OÖN unter Berufung auf das Justizministerium.

Demnach gibt es insgesamt fünf Geschädigte, aber nur aus der bei zwei Unternehmen - FACC und einem westösterreichisches Unternehmen - gemachten Beute wurde Geld zurücküberwiesen. Allerdings liegt es derzeit auf Eis, denn die strafrechtlichen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen. Bisher sind sechs Beschuldigte einer international agierenden Tätergruppe bekannt. Ein Ende der Ermittlungen kann von den Behörden nicht genannt werden, da u.a. Rechtshilfeersuchen ans Ausland notwendig sind.

Das Justizministerium begründet den Einbehalt des Geldes damit, dass einzelne Opfer durch eine vorzeitige Ausfolgung gegenüber anderen begünstigt würden. Privatbeteiligte an einem Strafverfahren würden nur einen Titel erlangen, den sie im Zuge der Exekution eintreiben könnten. Würde man vorzeitig einzelne Gläubiger befriedigen, würde man das "zivilprozessuale Regime unterwandern".

Laut OÖN will auch das zweite Unternehmen, aus dessen Schaden Geld zurück überwiesen wurde, gegen diese Vorgehensweise Einspruch erheben.

In Wien zeigten sich Anleger indessen im schwierigen Börsenfahrwasser auch gegenüber der FACC-Aktie äußerst skeptisch: Das Papier verlor bis Handelsschluss 8,79 Prozent auf 10,69 Euro.

APA

Weitere Links:


Bildquelle: FACC,FACC 2016,FACC AG

Analysen zu FACC AGmehr Analysen

28.10.24 FACC kaufen Erste Group Bank
28.10.24 FACC kaufen Erste Group Bank
17.04.24 FACC kaufen Erste Group Bank
22.11.23 FACC kaufen Erste Group Bank
25.08.23 FACC Reduce Baader Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

FACC AG 6,43 2,72% FACC AG