Meinungsverschiedenheiten |
07.04.2022 14:12:00
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EZB-Sitzungsprotokoll: "Falken" forderten sofortige Schritte zu geldpolitischer Normalisierung
"Eine große Zahl von Mitgliedern vertrat die Ansicht, dass das derzeitig hohe Inflationsniveau und seine Hartnäckigkeit sofortige weitere Schritte zur Normalisierung der Geldpolitik erforderten", heißt es in dem Protokoll. Es wurde demnach argumentiert, dass die drei Bedingungen für eine Anhebung des Leitzinses in der Praxis entweder bereits erfüllt seien oder kurz davor stünden, erfüllt zu werden.
Dem wurde entgegengehalten, dass, selbst wenn die Kriterien der Forward Guidance als erfüllt angesehen werden könnten, die Unsicherheit zum gegenwärtigen Zeitpunkt groß sei. Die Erfüllung dieser Kriterien sei eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für eine erste Anhebung der Leitzinsen. "Der am besten geeignete Zeitpunkt für eine erste Zinserhöhung sollte vom EZB-Rat unter Berücksichtigung aller verfügbaren Daten und anderer Überlegungen, wie etwa der vorherrschenden Finanzmarktbedingungen, festgelegt werden", heißt es dazu.
Der Rat hatte am 10. März beschlossen, die Nettoanleihekäufe unter dem PEPP-Programm Ende März zu beenden und das APP-Programm rascher als bis dahin geplant zu reduzieren. "Einige Zeit danach" sollte eine erste Zinserhöhung möglich sein. In Aussicht gestellt wurde ein Ende der APP-Nettokäufe für das dritte Quartal - unter der Voraussetzung, dass sich der Inflationsausblick nicht eingetrübt hat.
Eine erste Zinserhöhung wäre demnach im September möglich. Einige geldpolitische "Falken" aus dem Rat haben sich bereits für eine möglichst rasche Anhebung des negativen Bankeinlagensatzes bzw. für zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr ausgesprochen. Der EZB-Rat berät am 13./14. April über das weitere Vorgehen.
DJG/hab/cbr
FRANKFURT (Dow Jones)
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