17.11.2014 14:54:47
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EZB sieht Wende zum Besseren bei der Kreditvergabe
LONDON (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht bei einem der größten Probleme in der Eurozone erste Fortschritte: bei der Kreditvergabe. Es gebe mittlerweile Hinweise, die deutlich machen, dass die Dynamik bei der Kreditvergabe den Wendepunkt erreicht habe, sagte EZB-Chefvolkswirt Peter Praet am Montag in London laut Redetext. In den vergangenen Monaten habe sich die Lage verbessert, wenn auch ausgehend von einem niedrigen Niveau, wie Praet einräumte.
Bei der Vergabe von Bankkrediten an private Haushalte habe es beispielsweise im September erneut einen Zuwachs gegeben, so der Chefvolkswirt. Dagegen sei die Kreditvergabe an Unternehmen zuletzt zwar weiter gesunken. Allerdings zeige sich auch bei den Firmenkrediten eine Bodenbildung.
Mittlerweile seien viele der für eine Normalisierung der Kreditvergabe notwendigen Maßnahmen umgesetzt worden, so Praet weiter. Allerdings sei auch klar, dass eine völlige Instandsetzung des sogenannten geldpolitischen Transmissionsmechanismus noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde. Hierunter verstehen Notenbanker das Weiterleiten des billigen Geldes von der EZB über die Geschäftsbanken hin zu den Unternehmen und Verbrauchern.
Die jüngsten Maßnahmen der EZB im Kampf gegen die zu geringe Kreditvergabe wie beispielsweise der Kauf von Kreditverbriefungen (ABS) oder gedeckten Schuldverschreibungen (Covered Bonds) von den Banken seien erst der erste Schritt hin zu einer Normalisierung der Lage.
Neben der Zentralbank müssten auch die Mitgliedsstaaten ihren Teil zur weiteren Besserung der Lage auf dem Kreditmarkt beitragen, forderte Praet. Vor allem eine stärkere Nachfrage von Unternehmen nach Bankkrediten sei der Schlüssel zur Reparatur des gestörten Transmissionsmechanismus. "Das meint, dass die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten ihren Teil erfüllen muss, damit die Euro-Volkswirtschaften so schnell wie möglich wieder zu ihrem Potentialwachstum zurückfinden."/jkr/bgf
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