17.01.2013 11:01:30

EZB sieht Silberstreif am Ende des Jahres

   Von Christian Grimm

   Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet erst für Ende des Jahres die Rückkehr der Eurozone zu wirtschaftlichem Wachstum. Erst dann werden die stimulierende Geldpolitik und das gestiegene Vertrauen an den Märkten positiv in der Realwirtschaft ankommen, wie es in ihrem Monatsbericht für Januar heißt. Aktuell sei die Euro-Wirtschaft noch von dem schlechtem Klima unter Investoren und Verbrauchern geprägt. Banken und Unternehmen konsolidieren aus Sicht der EZB derzeit noch ihre Bilanzen.

   Das spiegelt sich auch in der Kreditvergabe wieder, die nach Einschätzung der Währungshüter nach wie vor schwach ausfällt. Dem entsprechend blieb das Geldmengenwachstum mit einer Rate von 3,8 Prozent im November weiterhin gedämpft. Aus diesem Grund macht sich EZB-Chef Mario Draghi keine Sorgen um die Inflation. Zum Jahresende 2012 ist sie mit 2,2 Prozent stabil geblieben und liegt damit nur noch leicht über dem Zielwert der Notenbank. Im Laufe des Jahres wird die Teuerung laut Prognose unter die 2-Prozent-Marke fallen.

   Positiv heben die Notenbanker hervor, dass die großen Ungleichgewichte zwischen den Volkswirtschaften der Eurozone kleiner werden. "Es hat in den letzten Jahren einen bedeutenden Fortschritt bei der Verringerung der Vorkrisen-Leistungsbilanzdefizite gegeben", heißt es im Monatsbericht. Die hohen Ungleichgewichte zwischen Ländern wie Deutschland, die einen starken Exportsektor haben, und Ländern wie Spanien, die viel mehr importieren als exportieren, waren eine Ursache für die Schuldenkrise.

   Wegen der Beruhigung der Lage sieht die Notenbank derzeit keine Notwendigkeit für weitere Zinssenkungen. Nach der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag hatte der EZB-Chef darauf verwiesen, dass in den vergangenen Monaten sowohl Staatsanleiherenditen als auch die Preisabstände bei Kreditversicherungen (CDS) zurückgegangen seien. Die Fragmentierung der Finanzmärkte werde langsam behoben, so Draghi.

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   January 17, 2013 04:31 ET (09:31 GMT)

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