21.09.2015 19:17:48
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EZB-Ratsmitglied Hansson warnt vor Folgen lockerer Geldpolitik
Von Liis Kangsepp
TALLINN (Dow Jones)--Ein EZB-Ratsmitglied hat vor negativen Auswirkungen einer zu lange anhaltenden Niedrigzinspolitik gewarnt. "In Europa und weltweit sind die Zinsen noch nie so niedrig gewesen wie heute", sagte der Präsident der Estnischen Zentralbank, Ardo Hansson. Ein "lukratives Zinsumfeld unterstützt die Erholung der wirtschaftlichen Aktivität, doch ein anhaltend niedriges Zinsniveau kann zu Ungleichgewichten oder Risiken führen, die - sollten sie sich bewahrheiten - die Gesellschaft sehr teuer zu stehen kämen", erklärte er am Montag vor dem estnischen Parlament. Eine Blasenbildung an den Finanzmärkten oder bei den Immobilienpreisen sei in einem Niedrigzinsumfeld wahrscheinlicher. "Daher ist es heute wichtiger als je zuvor, ein finanzielles Überwachungssystem zu haben und es - sowohl auf nationaler Ebene als auch europaweit - zu verbessern und weiterzuentwickeln", sagte er.
Derzeit erwägt die EZB, die Konjunktur, wenn nötig, noch stärker zu stimulieren, und ihr Anleihekaufprogramm auszuweiten. Die Inflation liegt nach jüngsten Zahlen in der Eurozone nur bei 0,1 Prozent auf Jahressicht und damit weit unter dem mittelfristigen Inflationsziel der EZB von unter 2 Prozent.
Hansson sagte, eine Politik des lockeren Geldes könne weder die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nötigen Strukturreformen ersetzen noch die Notwendigkeit eines Landes, seinen Staatshaushalt in Ordnung zu halten. Quantitative Easing "kann nicht der Grund sein, warum ein Land seine Verschuldung erhöht", sagte er. Es sei "überaus notwendig", dass die Staatsverschuldung in der Eurozone abnehme.
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September 21, 2015 12:47 ET (16:47 GMT)
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