09.12.2015 11:48:40
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EZB-Rat Nowotny verteidigt jüngste geldpolitische Lockerung
WIEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - EZB-Rat Ewald Nowotny hat die jüngste geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) verteidigt und die im Vorfeld zum Teil hohen Erwartungen von Analysten kritisiert. Die EZB habe keine falschen Signale gesetzt, sagte Nowotny am Mittwoch bei der Präsentation der Konjunkturprognose der österreichischen Notenbank in Wien. Er ist auch Gouverneur der Oesterreichische Nationalbank (OeNB).
"Die EZB kann und wird sich nicht von den Märkten treiben lassen", sagte Nowotny. Märkte und Analysten müssten "zu einer realistischen Einschätzung kommen". Es sei "absurd", was an Erwartungen geäußert wurde. "Es war ein massiver Fehler der Marktanalysten." Die Märkte hatten vor der geldpolitischen Entscheidung am vergangenen Donnerstag eine noch stärkere Lockerung erwartet.
Nowotny hält die jüngst beschlossenen Maßnahmen der EZB für "richtig". Es gebe in der Eurozone weiterhin eine "schwache Wirtschaftsentwicklung" und man sei "deutlich" unter dem Zielwert für Preisstabilität.
Die EZB hatte vergangene Woche angekündigt, ihr Anleihen-Kaufprogramm um ein halbes Jahr bis März 2017 zu verlängern. Außerdem müssen die Banken in der Eurozone künftig einen höheren Strafzins zahlen, wenn sie überschüssiges Geld bei der Zentralbank parken. Nowotny mahnte "die Wirkungen und Nebenwirkungen" der EZB-Maßnahmen genau zu beobachten. Sollte es zu einer Blasenbildung kommen, dann müssten Gegenmaßnahmen gesetzt werden./cri/kre/jkr/tos
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