Online-Bericht 17.02.2016 10:58:46

EZB-Rat Nowotny sorgt sich wohl um Erwartungen an März-Sitzung

Die Turbulenzen an den Märkten seien aus seiner Sicht wesentlich getrieben von den Entwicklung in den Schwellenmärkten. "Einerseits deshalb, weil sich dadurch eine Eintrübung der Konjunkturlage ergibt. Andererseits haben offensichtlich viele Investoren aus den Emerging Markets verkauft, insbesondere Staatsfonds", sagte der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB) der Finanzwebseite Cash.ch. Das habe einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Aktienmärkte.

   Nowotny hob zudem die Wichtigkeit von Liquiditätshaltung für Banken hervor, die möglicherweise bei der Kreditvergabe vorsichtiger werden könnte. "Das unterstreicht ja auch, dass die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank in dieser Phase von besonderer Bedeutung sind. Weil die EZB ein gewisser Garant dafür ist, dass für Banken zumindest des Euroraumes entsprechende Liquiditätssicherungen möglich sind", sagte Nowotny.

   Auf die Frage, ob die Erwartungen an die EZB zu hoch seien, antwortete Nowotny, er habe "die Befürchtung, dass sich die Erwartung wieder in diese Richtung entwickeln könnten". Das sei noch nicht der Fall, derzeit sei die Diskussion vergleichsweise seriös.

   "Aber es bleibt noch Zeit bis März. Daher, glaube ich, ist es wichtig, hier deutlich zu machen, dass man sich nicht in Gedankenspiele verlieren soll, die schon rein institutionell und technisch nicht durchführbar sind", sagte er.

   Nach der Sitzung des EZB-Rates im Dezember waren die Märkte über die dort beschlossenen Maßnahmen der Zentralbank enttäuscht. Für die März-Sitzung hat EZB-Präsident Mario Draghi eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Sollten die niedrige importierte Inflation oder die jüngsten Finanzturbulenzen zu Abwärtsrisiken für die Preisstabilität führen, werde der EZB-Rat ohne zu zögern tätig werden, sagte er am Montag bei seiner vierteljährlichen Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.

     DJG/sha/gos

  Dow Jones Newswires

  FRANKFURT (Dow Jones)

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