15.10.2015 10:36:41
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EZB-Rat Nowotny besorgt wegen zu geringer Inflation in Eurozone
WARSCHAU (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ewald Nowotny, hat sich erneut besorgt wegen der schwachen Preisentwicklung in der Eurozone gezeigt. Die EZB werde das anvisierte Inflationsziel "klar verfehlen", sagte der Chef der Notenbank von Österreich am Donnerstag laut Redetext in Warschau.
Auch wenn Nowotny damit frühere Aussagen bekräftigte, sorgten die Aussagen am Devisenmarkt für Gewinnmitnahmen beim Euro (Dollarkurs). Der Kurs der Gemeinschaftswährung geriet am Morgen deutlich unter Verkaufsdruck.
Die ungewöhnlich schwache Inflation in der Eurozone geht vor allem auf niedrige Energiepreise zurück. Die EZB könne die Ölpreise nicht beeinflussen, sagte Nowotny. Aber auch die Kernrate der Preisentwicklung ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel liegt nach Einschätzung des Währungshüters "klar unter dem anvisierten Ziel".
Im Kampf gegen die zu niedrige Inflation "nutzt die EZB derzeit die geldpolitischen Instrumente, die zur Verfügung stehen", versicherte Nowotny. Nun liege es an der Politik in der Eurozone, weitere strukturelle Maßnahmen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit zu ergreifen.
Die EZB strebt auf längere Sicht eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, weil sie erst dann die Stabilität der Währung als gewährleistet ansieht. Derzeit liegt die Inflation in der Eurozone aber nur an der Nullmarke.
Zuletzt gab es an den Finanzmärkten immer wieder Spekulationen, dass die EZB die Geldschleusen im Kampf gegen die zu geringe Inflation weiter öffnen könnte. Seit März kauft die Notenbank Wertpapiere in einem Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat. Das Programm soll bis September 2016 laufen./jkr/bgf
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