22.10.2014 17:07:32
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EZB/Nowotny hält Ankauf von Unternehmensbonds für möglich
Von Hans Bentzien
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Bilanz nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny auch über den Ankauf von Unternehmensanleihen vergrößern. Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sagte der Nachrichtenagentur Market News International (MNI), das wäre möglich, allerdings gebe es noch einige offene Fragen. Hoffnungen auf unmittelbar bevorstehende neue Ankaufprogramme versuchte Nowotny jedoch zu dämpfen.
"Die Hauptsorge der EZB ist, dass unsere Bilanz schrumpft und in den kommenden Monaten wahrscheinlich noch weiter schrumpfen wird", sagte Nowotny. Deshalb stelle sich die seiner Ansicht nach legitime Frage, wie die Bilanz wieder vergrößert werden könne. "Unternehmensanleihen sind ein Markt, der für so etwas noch offen steht", erläuterte er. Allerdings habe es darüber bisher noch keine Diskussionen im EZB-Rat gegeben und zunächst müssten die technischen Möglichkeiten geprüft werden.
Zu den offenen Fragen in dieser Hinsicht gehören nach Nowotnys Aussage das Marktvolumen, das er selbst als "recht substanziell" betrachtet, die regionale Verteilung solcher Anleihen und die unterschiedliche Stärke der Anleihemärkte in den Ländern. "Und natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, welche Risiken die EZB einzugehen bereit ist", fügte er hinzu.
Dem Ankauf von Staatsanleihen steht der OeNB-Gouvenreur zumindest nicht komplett ablehnend gegenüber. Sollte sich die unmittelbare Gefahr eines länger anhaltenden Deflationsdrucks ergeben, dann würde er eine Politik der quantitativen Lockerung (QE) unterstützen, sagte er. Die EZB müsste dabei aber trotzdem die Grenzen ihres Mandats beachten, fügte er hinzu.
Weitere geldpolitische Maßnahmen für das laufende Jahr erwartet der Österreicher nicht mehr: "Ich bin für eine Politik der ruhigen Hand. Die Märkte sollten nicht von jeder Ratssitzung neue Aktionen erwarten", sagte Nowotny und fügte hinzu: "Auch nicht von jeder zweiten."
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com
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October 22, 2014 11:01 ET (15:01 GMT)
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