Nullzinspolitik im Blick |
30.07.2018 08:04:45
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EZB-Negativzinsen belasten wohl Sozialkassen
Aber auch andere Sozialkassen haben dem Bericht zufolge Probleme. So wird die Rücklage der Bundesagentur für Arbeit bis Jahresende zwar dank Rekordbeschäftigung auf 22,5 Milliarden Euro steigen. Doch trotz der großen Summe kann die Behörde kaum Erträge er wirtschaften. Sie teilte der Zeitung auf Anfrage mit, dass ihre Bilanz mit 0,01 Prozent 2017 immerhin noch leicht im Plus blieb.
Beim 9 Milliarden Euro schweren Gesundheitsfonds fielen dem Bericht zufolge Minuszinsen in Höhe von 4,5 Millionen Euro an. Auch der Pflegevorsorgefonds, der Ende 2017 rund 3,8 Milliarden Euro umfasste, konnte Negativzinsen nicht komplett vermeiden. Die Rendite des Fonds fällt insgesamt allerdings leicht positiv aus, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Nachfrage des Handelsblatts mitteilte. Grund sind die im Vergleich zu den Sozialversicherungsträgern besseren Anlagemöglichkeiten. So dürfen 20 Prozent der Anlagen an der Börse investiert werden. Seit 2015 habe eine Durchschnittsrendite von 1,38 Prozent erreicht werden können, sagte ein Ministeriumssprecher
Bei den gesetzlichen Krankenkassen seien ebenfalls Negativzinsen angefallen. Mehr als 220 Milliarden Euro Beitragsgelder und Steuerzuschüsse für die Behandlung von über 70 Millionen gesetzlich Versicherten landen Jahr für Jahr auf ihren Konten, bevor sie zum größeren Teil für Gesundheitsleistungen ausgegeben werden. Negativzinsen seien da gar nicht mehr zu vermeiden, sagte der Chef des Finanzmanagements beim Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Andreas Grein. "Allein im ersten Halbjahr sind in der AOK-Gemeinschaft 6 Millionen Euro an Negativzinsen angefallen. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Zunahme um rund 25 Prozent", erklärt Grein. Bei anderen Krankenkassen ist das ähnlich.
BERLIN (Dow Jones)
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