18.03.2016 12:01:46

EZB meldet bei italienischer Bankenfusion Zweifel an

   Von Giovanni Legorano

   MAILAND (Dow Jones)--Bei der geplanten Fusion zweier italienischer Banken hat die Europäische Zentralbank (EZB) die mangelnde Kapitalausstattung der Institute kritisiert. Die Banco Popolare SC und Banca Popolare di Milano Sca könnten angesichts der milliardenschweren faulen Kredite in ihren Büchern gezwungen sein, neues Kapital aufzunehmen. Außerdem müsste die Struktur des fusionierten Unternehmens einfacher und klarer dargestellt werden.

   Die Details über die Sorgen der EZB stammen aus einer Stellungnahme der beiden Banken, deren Aktienkurse über der Spekulation, dass der Zusammenschluss in Gefahr sein könnte, eingebrochen sind.

   Am Donnerstag gaben die Aktien von Banco Popolare um 14 Prozent nach, jene von Popolare di Milano um 6 Prozent. Italiens Börsenaufsicht Consob hat Leerverkäufe der Banco-Popolare-Aktien für Freitag verboten. Die Papiere stiegen am Freitag im frühen Handel wieder um 1 Prozent, die Aktien von Popolare di Milano zeigten sich kaum verändert. Die kombinierte Marktkapitalisierung der beiden Banken beträgt rund 5,3 Milliarden Euro.

   Die EZB habe die Institute aufgefordert, bis Mitte April einen strategischen Mehrjahresplan und einen Entwurf für die künftige Führungsstruktur des fusionierten Unternehmens einzureichen, teilten die Banken mit. Die EZB lehnte einen Kommentar ab.

   Zuvor hatten die italienischen Geldhäuser etwa einen Monat lang über die Konditionen des Zusammenschlusses verhandelt. Dieser ist das Ergebnis eines Dekrets der italienischen Regierung, das die Institute im fragmentierten Sektor der Genossenschaftsbanken zur Konsolidierung ermutigen soll.

   Die EZB habe die fusionswilligen Banken aufgefordert, einen ehrgeizigeren Plan zum Abbau der riskanten Kredite vorzulegen, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen. Wenn dieser Abbau mit massiven Abschreibungen verbunden ist, könnte es notwendig werden, dass die Banken frisches Kapital aufnehmen.

   Die Vorstandschefs von Banco Popolare und Popolare di Milano haben Kapitalerhöhungen zur Stärkung der Kapitaldecken ihrer Banken bislang ausgeschlossen.

   Die Struktur ist der andere Aspekt, auf den die EZB mit Argusaugen schaut. Informanten zufolge wollen die Banken eine nicht börsennotierte Firma gründen, in der die Geschäfte der beiden Institute in der Lombardei, Italiens wohlhabenster Region, gebündelt werden. Diese Firma soll zwar der Dachholding gehören, aber eine andere Führung haben. Diese Einheit würde dann nach drei Jahren in das fusionierte Unternehmen eingegliedert werden.

   Banco Popolare und Popolare di Milano haben außerdem vorgeschlagen, dass das Board des fusionierten Konzerns aus 19 Mitgliedern bestehen soll. Informanten zufolge will die EZB, dass die Zahl auf etwa 13 reduziert wird.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   March 18, 2016 06:47 ET (10:47 GMT)

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