15.12.2016 13:20:47

EZB: Länder sollten Instrumente zur Abkühlung von Häusermärkten schaffen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Länder des Euroraums aufgefordert, gesetzliche Grundlagen zur Bremsung der Nachfrage nach Hauskrediten zu schaffen. In ihrem jährlichen Statement zur makroprudenziellen Aufsicht heißt es: "Die EZB begrüßt die von den finnischen und luxemburgischen Behörden ergriffenen Maßnahmen und die Gesetzesinitiativen in Österreich und Deutschland und ruft alle Länder des Euroraums dazu auf, Gesetze zu schaffen, die auf die Kreditnehmer gerichtet sind."

   Nach eigener Aussage sieht die EZB derzeit für einige Länder das Risiko von Ungleichgewichten, die sich aus einer "relativ hohen Dynamik der Immobilienmärkte oder einer hohen Haushaltsverschuldung" ergeben. Diese Länder habe bereits der Systemrisikorat ESRB in seinem jüngsten Bericht aufgeführt. Es handelt sich um die Euro-Länder Österreich, Belgien, Finnland, Luxemburg und die Niederlande sowie um Dänemark, Schweden und Großbritannien.

   Laut EZB befinden sich die Wohnimmobilienmärkte in anderen Ländern in einer "Erholungsphase". Zu diesen Ländern zählt auch Deutschland. Viele Volkswirte und Politiker kritisieren, dass die EZB mit ihrer Niedrigzinspolitik für Preisblasen bei Vermögenswerten sorge, zum Beispiel Immobilien. Die EZB sieht nach eigenen Angaben durchaus dieses Risiko, hält es bisher aber für beherrschbar und verweist im übrigen auf die Zuständigkeit der nationalen Behörden.

   In Deutschland ist der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) das Gremium, das zum Beispiel für die Erhebung von Kapitalzuschlägen auf Immobilienkredite zuständig wäre. Die Bundesbank, die dem AFS angehört, sieht derzeit noch keine Immobilienpreisblase in Deutschland, weil die Kreditstandards hier relativ hoch und die Kreditvergabe relativ niedrig ist.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/sha

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   December 15, 2016 07:07 ET (12:07 GMT)

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