13.11.2014 10:49:30

EZB: Inflationserwartungen von Ökonomen sinken weiter

   Von Hans Bentzien

   Die Europäische Zentralbank (EZB) muss sich wie erwartet auf eine noch stärker gedämpfte Inflationsentwicklung einstellen. Die von ihr regelmäßig befragten Ökonomen (Professional Forecasters) haben ihre Inflationsprognosen für die kommenden Jahre erneut gesenkt. Das deutet darauf hin, dass die Ökonomen des EZB-Stabs ihre Voraussagen im Dezember ebenfalls senken werden.

   Eine Überraschung sind die niedrigeren Inflationserwartungen nicht. EZB-Präsident Mario Draghi hatte schon in der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag darauf hingewiesen, dass die jüngsten Prognosen nun auch den rapiden Ölpreisverfall reflektierten.

   Die Prognosen der Professional Forecasters lagen dem EZB-Rat zu diesem Zeitpunkt bereits vor. Draghi sagte außerdem, dass die EZB die Risiken für den Inflationsausblick genau beobachten und dabei besonders auf mögliche Rückwirkungen einer noch niedrigeren Wachstumsdynamik achten werde.

   Wie aus dem aktuellen EZB-Monatsbericht für November hervorgeht, erwarten die Ökonomen für 2014 nur noch einen Verbraucherpreisauftrieb von 0,5 Prozent. Bei den im August erfragten Prognosen hatten sie noch 0,7 Prozent Teuerung prognostiziert. Die Voraussagen für 2015 und 2016 wurden auf 1,0 (zuvor: 1,2) Prozent und 1,4 (1,5) Prozent zurückgenommen. Langfristig erwarten die Experten jetzt 1,8 (1,9) Prozent Inflation. Nach Aussage der EZB liegen diese Prognosen ungefähr um 0,1 Prozent unter den im September veröffentlichten Voraussagen des volkswirtschaftlichen Stabs der EZB.

   Prognosen für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reduzierten die Professional Forecasters auf 0,8 (1,0), 1,2 (1,5) und 1,5 (1,7) Prozent. Das langfristige BIP-Wachstum sehen sie bei 1,7 (1,8) Prozent.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

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   November 13, 2014 04:17 ET (09:17 GMT)

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