15.05.2014 10:34:30

EZB: Inflationserwartungen von Ökonomen sinken weiter

   Von Hans Bentzien

   Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Ökonomen haben ihre Prognosen für die Inflationsentwicklung im Euroraum für die nächsten drei Jahre gesenkt. Die sogenannten Professional Forecasters schätzen die Inflationsentwicklung pessimistischer ein als die Europäische Zentralbank (EZB), die zuletzt im März Prognosen veröffentlicht hat. Im Juni wird die EZB ihre Prognosen wohl erneut senken und damit eine weitere Lockerung der Geldpolitik begründen.

   Wie die EZB im Rahmen ihres vierteljährlich erscheinenden Survey of Professional Forecasters mitteilte, haben die befragten Experten ihre Prognosen für die Inflationsentwicklung 2014 von 1,1 auf 0,9 Prozent zurückgenommen und die für 2015 von 1,4 auf 1,3 Prozent. Für 2016 werden nun nur noch 1,5 (1,7) Prozent Teuerung erwartet. Damit liegen sie dichter an den Erwartungen des EZB-Stabs, der im März Teuerungsraten von 1,0 und 1,3 Prozent und 1,5 Prozent vorausgesagt und für das vierte Quartal 2016 eine Inflationsrate von 1,7 Prozent prognostiziert hatte.

   Die längerfristigen Inflationserwartungen haben sich ebenfalls verringert. Längerfristig rechnen die befragten Experten nun mit 1,8 Prozent Inflation. Im Februar waren es noch 1,9 Prozent gewesen. Damit beginnen sich nun auch die längerfristigen Inflationserwartungen vom EZB-Zielbereich von knapp 2 Prozent zu entfernen.

   Die EZB wird am 5. Juni neue Projektionen für Wachstum und Inflation veröffentlichen. Sie fürchtet, dass die derzeit niedrige Inflation die längerfristigen Inflationserwartungen unter Druck setzt, was wiederum die Inflation drücken könnte. Zuletzt betrug die Inflationsrate nur noch 0,7 Prozent.

   Ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr erhöhten die Experten leicht. Für 2014 wird nun ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Euroraums um 1,1 Prozent erwartet. Bisher waren es 1,0 Prozent gewesen. Die Prognosen für 2015 und 2016 wurden mit 1,5 und 1,7 Prozent bestätigt.

   Deutlich optimistischer sind die Experten allerdings für den Arbeitsmarkt. Ihre Prognosen für die Arbeitslosenquote für 2014, 2015 und 2016 senkten sie auf 11,8 (zuvor: 12,1) Prozent, 11,5 (11,7) Prozent und 11,0 (11,2) Prozent.

   Kontakt zum Auto: hans.bentzien@wsj.com

   DJG/hab/sgs

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   May 15, 2014 04:02 ET (08:02 GMT)

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