Geldpolitik |
21.01.2021 15:25:43
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EZB hält ihren geldpolitischen Kurs - Lagarde: EZB hat bei Finanzierungsbedingungen ganzheitlichen Ansatz
Der EZB-Rat erwartet, dass die Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2 Prozent liegt. Diese Annäherung soll sich außerdem durchgängig in der Dynamik der Kerninflation widerspiegeln.
Die Nettoanleihekäufe im Rahmen des APP-Programms betragen monatlich 20 Milliarden Euro. Der EZB-Rat erwartet, dass diese Nettokäufe so lange fortgesetzt werden, wie es für die Verstärkung der akkommodierenden Wirkung der Leitzinsen erforderlich ist. Die Käufe sollen erst kurz vor der ersten Leitzinserhöhung beendet werden.
Die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere werden für längere Zeit über den Zeitpunkt hinaus voll wieder angelegt, zu dem der EZB-Rat mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnt. Diese Wiederanlage erfolgt in jedem Fall so lange wie erforderlich, um günstige Liquiditätsbedingungen und eine umfangreiche geldpolitische Akkommodierung aufrechtzuerhalten.
Die Käufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP haben ein Volumen von 1.850 Milliarden Euro und laufen mindestens bis Ende März 2022, auf jeden Fall aber so lange, bis der EZB-Rat der Ansicht ist, dass die Corona-Krisenphase vorbei ist. Die Tilgungsbeträge fälliger Anleihen werden bis mindestens Ende 2023 voll wieder angelegt.
Die EZB erklärte in ihrem Statement außerdem, dass sie weiterhin über Refinanzierungsgeschäfte für reichlich Liquidität sorgen wolle. Sie verwies auf die attraktiven Konditionen der TLTRO3-Langfristtender.
Die EZB sei überdies bereit, alle ihre Instrumente wie erforderlich anzupassen, um für eine dauerhafte Annäherung der Inflation an den Zielbereich zu sorgen. Der Rat bekräftigte die Symmetrie seines Inflationsziels.
Lagarde: EZB hat bei Finanzierungsbedingungen ganzheitlichen Ansatz
Die Europäische Zentralbank (EZB) betreibt nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde keine Politik der Zinskurvensteuerung. Die EZB sorge für günstige Finanzierungsbedingungen, aber diese Bedingungen messe sie nicht mit einem einzelnen Indikator, sagte Lagarde. "Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz."
Bloomberg hatte unter Berufung auf informierte Personen berichtet, dass die EZB Zielgrößen für den Abstand (Spread) der Staatsanleiherenditen der stärksten und der schwächsten Länder habe. Lagarde räumte ein, dass Staatsanleiherenditen eine wichtige Richtgröße seien, sagte aber zugleich, dass die EZB genauso auf Kreditszinsen und -konditionen von Unternehmen und Privatpersonen achte.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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