EZB-Direktoren trafen sich regelmäßig mit Finanzvertretern

   Solche Treffen sind nicht unüblich, allerdings ist dies eine Gratwanderung für die EZB-Vertreter, die einerseits aus den Informationen der Ökonomen aus dem Privatsektor Nutzen ziehen, andererseits aber den Eindruck vermeiden müssen, dass einzelne Banken von diesem Kontakt zu den Topbankern profitieren.

   Laut den Dokumenten traf sich EZB-Direktor Benoit Coeure am 4. September 2014 mit Vertretern von BNP Paribas, wenige Stunden bevor die Notenbank die Senkung ihres Leitzinssatzes und ein neues vierjähriges Kreditprogramm für Banken bekannt gab. Zwei Tage zuvor hatte sich Coeure mit Vertretern der UBS getroffen, ebenso wie ein anderes Direktoriumsmitglied, Yves Mersch, der sich auch am 4. September mit BNP Paribas traf - allerdings erst nach Ende der Ratssitzung.

   "Die EZB arbeitet nicht in einem Vakuum", sage eine EZB-Sprecherin. Regelmäßige Kontakte mit verschiedenen Gruppen wie auch Vertretern aus dem Finanzssektor würden den Notenbankern helfen, die Dynamik der Wirtschaft und der Finanzmärkte zu verstehen. Dabei werde aber darauf geachtet, dass keine marktsensiblen Informationen preisgegeben würden.

   BNP Paribas und UBS wollten sich dazu nicht äußern.

   Die Financial Times hatte zuvor darüber berichtet.

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