17.11.2015 11:30:52

EZB-Chefvolkswirt Praet: Pariser Anschläge könnten Eurozonen-Wirtschaft belasten

   Von Todd Buell

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft in der Eurozone könnten sich nach Einschätzung von Peter Praet, dem Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), durch die Terroranschläge von Paris erhöht haben. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte er, die Rückkehr zu dem von der EZB vorgegebenen Preisstabilitätsziel von nahe 2 Prozent sei durch die jüngsten Entwicklungen weiter zurückgeworfen worden.

   "Wir bleiben in einem Umfeld mit mittelfristig niedrigem Preisdruck. Daran hat sich nichts geändert." Allerdings hätten sich die harten Konjunkturdaten zuletzt etwas weniger ermutigend gezeigt. Das Wachstum im dritten Quartal entsprach in etwa dem, "was wir prognostiziert haben, lag allerdings am unteren Ende der Erwartungen". Auch die wirtschaftlichen Nachrichten aus Deutschland seien zuletzt etwas weniger positiv gewesen.

   All dies sei zwar nicht ausreichend, um von einem geänderten Basisszenario zu sprechen. "Aber die Abwärtsrisiken sind nicht gesunken, sondern haben sich eher - und unglücklicherweise - ein wenig erhöht", sagte Praet in dem Interview.

   Mit seinen Einschätzungen dürfte Praet die Erwartungen von Volkswirten gestützt haben, dass die EZB bei ihrer nächsten Sitzung weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen beschließen könnte, wozu auch gehören könnte, den Einlagensatz von derzeit minus 0,20 Prozent weiter in den Negativbereich zu senken.

   Praet sagte dazu grundsätzlich, dass die Erfahrung der EZB mit einem negativen Einlagensatz "günstiger ist, als wir dies zunächst erwartet haben".

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/DJN/smh/cln

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   November 17, 2015 04:59 ET (09:59 GMT)

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