"Glasklare Logik" |
25.05.2021 20:10:00
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EZB-Chefvolkswirt Lane spricht sich für flexibles Average Inflation Targeting aus
Lane verwies darauf, dass der Euroraum eine lange Periode niedriger Inflation erlebt habe, was er auch auf ein "Abrutschen" der Inflationserwartungen zurückführte. "Es gibt in einigen Ländern ein rückwärtsorientiertes Lohnsetzungsverhalten, das die Zukunft beeinflusst", sagte er. Im Gegensatz zu den USA habe der Euroraum nach der Finanzkrise auch noch die Euro-Staatsschuldenkrise erlebt.
Lane zufolge untersuchen die Experten der Euroraum-Zentralbanken derzeit die Vorteile, die das Flexible Average Inflation Targeting gegenüber einem reinen symmetrischen Inflationsziel bieten könnte. Derzeit steuert die EZB mittelfristig eine Inflation von unter, aber nahe 2 Prozent Inflation an, was nach Aussage vieler Analysten einen asymmetrischen Eindruck erweckt und die Inflationserwartungen belastet.
"Sie können davon ausgehen, dass die Arbeitsgruppen des Eurosystems genau die Argumente für und gegen all das studieren", sagte er. Auch gebe es viele Diskussionen über die Interaktion von Finanzstabilität und Zentralbankbilanzpolitik.
Deutlich sprach sich der EZB-Chefvolkswirt auch für die Berücksichtigung des Klimaschutzes durch die EZB aus. Alles, was die EZB tun wird, wird ihrem Mandat entsprechen, wobei Preisstabilität das Primärmandat ist", sagte er und fügte hinzu: "Wenn es politische Wahlmöglichkeiten gibt, die unbeschadet des Preisstabilitätsmandats getroffen werden können und die die Wirtschaftspolitik der EU unterstützen, dann sollte wir sie verfolgen."
Die EZB prüft derzeit ihre geldpolitische Strategie und will die Ergebnisse im Herbst vorstellen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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