22.09.2016 16:00:45
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EZB-Chef Draghi: Overbanking belastet Bankgewinne
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die weithin schwache Profitabilität von Banken in Europa wird nach Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi unter anderem dadurch verursacht, dass es einfach zu viele Banken gibt. Bei einer Forschungskonferenz des Europäischen Systemrisikorats (ESRB) sagte Draghi, dieser Faktor trage zu niedrigen Gewinnen ebenso bei wie das Niedrigzinsumfeld. Der ESRB betrachtet die schwache Profitabilität der Banken als ein Risiko für die Finanzstabilität. Die Bankaufsichtsbehörden widmen diesem Thema in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit.
"Niedrige Zinsen belasten die Nettozinserträge, weil die Einlagensätze nach unten begrenzt sind, aber Overbanking spielt für die schlechte Gewinnsituation der Banken ebenso eine Rolle", sagte Draghi, der auch Chef des ESRB ist. Deutschland, wo die EZB-Negativzinspolitik besonders stark kritisiert wird, gilt als besonders stark "overbanked".
Draghi sagte, die Überkapazitäten "in einigen nationalen Bankensektoren" und die sich daraus ergebende Wettbewerbsintensität verstärkten den Margendruck.
Die EZB hat ihre Leitzinsen bis auf null gesenkt. Der Satz für Bankeinlagen liegt sogar bei minus 0,4 Prozent. Das ist besonders für die deutschen Banken mit ihrem starken Einlagengeschäft ein Problem.
Bankenaufseher sehen mit Sorge, das Banken zunehmend Probleme haben, ausreichend Gewinn zu generieren, um den gestiegenen Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen gerecht zu werden. Die deutsche Kreditwirtschaft hat erst kürzlich die vom Baseler Ausschuss geplanten Maßnahmen zur "Vollendung" des Regelwerks Basel 3 pauschal zurück gewiesen.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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September 22, 2016 09:42 ET (13:42 GMT)
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