Nullzins beibehalten |
10.09.2020 16:26:00
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EZB bestätigt Geldpolitik wie erwartet
Der EZB-Rat erwartet, dass die Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2 Prozent liegt. Diese Annäherung soll sich außerdem durchgängig in der Dynamik der Kerninflation widerspiegeln.
Die Nettoanleihekäufe im Rahmen des APP-Programms betragen monatlich 20 Milliarden Euro zuzüglich 120 Milliarden Euro bis Jahresende, die der Rat im März beschlossen hatte. Der EZB-Rat erwartet, dass diese Nettokäufe so lange fortgesetzt werden, wie es für die Verstärkung der akkommodierenden Wirkung der Leitzinsen erforderlich ist. Die Käufe sollen erst kurz vor der ersten Leitzinserhöhung beendet werden.
Die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere werden für längere Zeit über den Zeitpunkt hinaus voll wieder angelegt, zu dem der EZB-Rat mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnt. Diese Wiederanlage erfolgt in jedem Fall so lange wie erforderlich, um günstige Liquiditätsbedingungen und eine umfangreiche geldpolitische Akkommodierung aufrechtzuerhalten.
Die Käufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP haben ein Volumen von 1.350 Milliarden Euro und laufen mindestens bis Mitte 2021, auf jeden Fall aber so lange, bis der EZB-Rat der Ansicht ist, dass die Corona-Krisenphase vorbei ist. Die Tilgungsbeträge fälliger Anleihen werden bis mindestens Ende 2022 voll wieder angelegt.
Die EZB erklärte in ihrem Statement außerdem, dass sie weiterhin über Refinanzierungsgeschäfte für reichlich Liquidität sorgen wolle. Sie verwies auf die starke Inanspruchnahme des jüngsten TLTRO3-Langfristtenders.
Die EZB sei überdies bereit, alle ihre Instrumente wie erforderlich anzupassen, um für eine dauerhafte Annäherung der Inflation an den Zielbereich zu sorgen. Der Rat bekräftigte die Symmetrie seines Inflationsziels.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird die Ergebnisse der Sitzung in einer um 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz erläutern. Analysten rechnen damit, dass Lagarde sich unter anderem zur laufenden Prüfung der geldpolitischen Strategie und den Ergebnissen der entsprechenden Prüfung durch die US-Notenbank äußern wird. Erwartet werden auch Fragen zum Einfluss der Euro-Stärke auf die Geldpolitik der EZB.
DJG/hab/apo
EZB-Rat hat Euro-Aufwertung diskutiert
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird der jüngsten Aufwertung des Euro nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde die nötige Aufmerksamkeit schenken. "Der Rat hat die Aufwertung des Euro diskutiert", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten Ratssitzung. Der Euro-Kurs sei aber kein Ziel der Geldpolitik.
In der geldpolitischen Erklärung des Rats, die Lagarde verlas, heißt es zu diesem Thema: "Im aktuellen Umfeld erhöhter Unsicherheit wird der Rat die hereinkommenden Informationen, darunter die Entwicklung des Wechselkurses und seine Implikationen für den mittelfristigen Inflationsausblick, genau prüfen."
Definition von Preisstabilität im Fokus von EZB-Strategieprüfung
Die Europäische Zentralbank (EZB) konzentriert sich bei ihrer laufenden Strategieprüfung nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde auf die Frage, wie sie Preisstabilität definieren soll. "Es wird vor allem um unsere Definition von Preisstabilität gehen", sagte Lagarde in ihrer Pressekonferenz nach der jüngsten Ratssitzung. Allerdings wäre es nicht klug, während der laufenden Prüfung zu viel zu spekulieren. Die Ergebnisse der Strategieprüfung durch die US-Notenbank habe man zur Kenntnis genommen.
EZB würde falls nötig auch Zinsen senken
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Möglichkeit einer Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) ins Spiel gebracht. "Es kann Umstände geben, unter denen Asset-Kaufprogramme effizienter sind, um unsere Ziele zu erreichen, und es gibt Umstände, unter denen Zinssätze effizienter sind", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. In den vergangenen Monaten habe der EZB-Rat gefunden, das Kaufprogramme das richtige Instrument seien, um das Ziel zu erreichen, sie schließe aber keines der anderen verfügbaren Instrumente aus.
FRANKFURT (Dow Jones)
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