Methodik im Blick |
26.09.2019 20:29:49
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EZB-Bankenaufsicht will Stresstests vereinfachen
Der Bankteil des Tests würde wie bislang dem Bottom-Up-Ansatz folgen, der Bank aber ermöglichen, die Risiken und ihre Krisenreaktion zu modellieren. Derzeit wird der Bottom-Up-Ansatz von den Aufsehern mit rigiden Annahmen und Einschränkungen versehen. So ist es den Banken beispielsweise nicht erlaubt, im Krisenfall etwas an ihrer Bilanz zu ändern.
Im gegenwärtigen Verfahren fährt die Aufsicht mit den Banken mehrere Stresstest-Durchgänge, bis sie sicher ist, dass das Institut alle einschränkenden Vorgaben ausreichend eingehalten hat. Das ist zeit- und personalaufwendig.
Das kontrollierende Element im neuen Stresstestverfahren soll nach Enrias Worten der Aufsichtsteil des Tests sein, der eine Kombination aus einem Bottom-Up-Ansatz mit nicht ganz so strengen Restriktionen wie derzeit und einem Top-Down-Ansatz darstellte.
Der neue Ansatz hätte Enria zufolge drei Vorteile:
1. Weniger Kontrolldurchgänge zur Qualitätssicherung wären notwendig, sodass keine Übereinstimmung zwischen beiden Prüfansätzen erzielt werden muss.
2. Veröffentlicht würde nur der sich aus dem Aufsichtsteil des Stresstests ergebende Kapitalbedarf.
3. Einige Elemente von Bank- und Aufsichtsteil könnten angeglichen werden. Dadurch würden Dopplungen ausgeschlossen.
Enria kann sich vorstellen, dass die Top-Down-Methode anfänglich zur Gegenprüfung der Bottom-Up-Ergebnisse, bei zunehmender Qualität aber immer häufiger auch alleine eingesetzt werden könnten.
FRANKFURT (Dow Jones)
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