04.10.2017 05:21:42

Ex-Uber-Chef Kalanick soll an Einfluss verlieren - Softbank steigt ein

SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Ubers Ex-Chef Travis Kalanick verliert offenbar weiter an Einfluss bei dem von ihm mitgegründeten Fahrdienst-Vermittler. Der Verwaltungsrat der Firma beschloss am Dienstag, Aktien mit mehr Stimmrechten abzuschaffen, die seine Machtposition absicherten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch berichtete. Künftig soll es bei allen Anteilsscheinen nur jeweils eine Stimme geben.

Das Gremium gab dem Bericht zufolge auch grünes Licht für den Einstieg des japanischen Technologiekonzerns Softbank. Die Japaner wollen demnach in einem ersten Schritt 1 bis 1,25 Milliarden Dollar in Uber investieren. Bei dem Einstieg sei eine Gesamtbewertung des Unternehmens von rund 70 Milliarden Dollar zugrunde gelegt worden.

Softbank wolle zudem weitere Milliarden in Uber stecken. Insgesamt strebe der Konzern des bekannten und erfolgreichen japanischen Investors Masayoshi Son eine Beteiligung von 14 bis 17 Prozent an, hieß es.

Wenn der Deal gelingt, soll der Verwaltungsrat von 11 auf 17 Sitze ausgebaut werden. Softbank kämen dann zwei Plätze zu - und die restlichen vier sollen von unabhängigen Mitgliedern besetzt werden. Kalanick hatte den Verwaltungsrat gerade erst von neun auf elf Sitze erweitert. Er hatte sich das Recht darauf im vergangenen Jahr gesichert.

Kalanick wollte ursprünglich nicht vom Chefposten zurücktreten, sondern nur eine Auszeit nehmen. Er nahm erst seinen Hut unter massivem Druck von frühen Investoren wie dem Risikokapitalgeber Benchmark. Eine Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung hatte massive Defizite bei Uber aufgedeckt.

Kalanick wurde als Chef dafür verantwortlich gemacht. Seine Aktien mit zehn Mal mehr Stimmrechten als gewöhnliche Anteilsscheine sicherten ihm aber auch nach Verlassen des Chefsessels eine Schlüsselrolle bei dem Unternehmen.

Der "New York Times" zufolge beschloss der Uber-Verwaltungsrat auch einen Börsengang im Jahr 2019. Sollte es nicht dazu kommen, würden Haltefristen für einige frühe Investoren fallen, hieß es./so/DP/zb

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