Gegenbewegung |
11.11.2024 18:18:00
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EVOTEC erholt sich: Warum die Aktie bei Anlegern wieder gefragt ist
• Jahresziele stehen
Eine Übernahmefantasie hat am Montag dem jüngsten Erholungsversuch der Aktien von EVOTEC kräftig Schwung verliehen. Schlussendlich gewann die EVOTEC-Aktie 16,76 Prozent auf 8,92 Euro und war damit klarer Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDAX. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat das Papier damit immer noch deutlich mehr als die Hälfte eingebüßt. Der Finanzinvestor Triton ist bei dem Wirkstoffentwickler EVOTEC als Großaktionär eingestiegen. Laut Insidern lotet die Gesellschaft sogar eine mögliche Übernahme aus. Triton habe dazu das Gespräch mit EVOTECs Vorstand gesucht, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Ein EVOTEC-Sprecher dementierte am Nachmittag jedoch mögliche Übernahmegespräche: Über die Mitteilung von Tritons Einstieg hinaus habe es keine Diskussion oder Verhandlung gegeben.
Schon am Morgen war per Stimmrechtsmitteilung bekannt geworden, dass Triton seine Beteiligung an EVOTEC in der vergangenen Woche von 5,6 Prozent auf rund 9,2 Prozent aufgestockt hatte. Laut einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC vom Freitagabend sind es inzwischen sogar 9,99 Prozent. Triton lehnte eine Stellungnahme zu einem möglichen Übernahmeinteresse auf Nachfrage von Bloomberg ab.
Um EVOTEC zu ganz übernehmen, bräuchte Triton auch die Unterstützung von Novo Holdings und des Staatsfonds des arabischen Emirats Abu Dhabi, Mubadala Investment. Der Mutterkonzern des dänischen Pharmariesen Novo Nordisk hält laut EVOTEC rund 8 Prozent der Anteile, Mubadala bringt es auf rund 7 Prozent.
EVOTEC aus Hamburg erforscht und entwickelt Wirkstoffe für die Pharmaindustrie. Zuletzt hatte EVOTEC mit Problemen zu kämpfen. Im Frühjahr 2023 wurde das Unternehmen Ziel eines Hackerangriffs. Zuletzt machten ihm hohe Kosten für den Aufbau zweier Biologika-Anlagen und ein schwaches Marktumfeld zu schaffen. Anfang 2024 hatte der bisherige Vorstandschef Werner Lanthaler überraschend das Unternehmen verlassen. Der neue Konzernchef Christian Wojczewski soll EVOTEC wieder in die Spur bringen.
Um die Markterwartungen für 2024 zu erreichen, müsse EVOTEC die Profitabilität im Schlussquartal aber verbessern, hatte Analyst Benjamin Jackson vom Investmenthaus Jefferies nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen gesagt. Dabei dürften erste Einsparungen aus der Neuausrichtung des Konzerns helfen. Zudem verbessere sich die Lage mit Blick auf die Einhaltung von Kreditbestimmungen.
Erholung nach Kurseinbruch
Damit setzt sich die Schaukelbörse bei EVOTEC weiter fort. Nach kräftigen Kursgewinnen zum Start der letzten Handelswoche, die als Vorschusslorbeeren vor den anstehenden Quartalszahlen zu deuten gewesen waren, hatte die tatsächliche Bilanzvorlage der EVOTEC-Aktie einen heftigen Dämpfer verpasst und für einen zweistelligen Kurseinbruch am vergangenen Mittwoch gesorgt.
Zum Wochenstart setzen sich aber wieder die EVOTEC-Bullen durch und sorgen für eine deutliche Gegenbewegung bei dem Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen.
Ziele für das Gesamtjahr stehen
Offenbar honorieren Anleger dabei, dass EVOTEC an seinen im Sommer gesenkten Jahreszielen festhält, auch wenn die jüngsten Zahlen zeigten, dass diese schwerer zu erreichen sein dürften. Dass der seit Juli amtierende Konzernchef Christian Wojczewski beim Konzernumbau Tempo machen will, wurde ebenfalls als positiver Aspekt aus den schwachen Neunmonatszahlen von EVOTEC herausgefiltert.
Redaktion finanzen.at mit Material von (dpa-AFX)
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