Kursdämpfer 22.05.2024 12:53:00

EVOTEC-Aktie schaltet nicht in den Erholungsmodus: Unklarheit belastet

EVOTEC-Aktie schaltet nicht in den Erholungsmodus: Unklarheit belastet

Der Pharmawirkstoffforscher und -entwickler verzeichnete einen schwächeren Jahresauftakt, vor allem aber sorgt die künftige Strategie für Unsicherheit am Markt.

Analysten empfehlen das Papier weiter zum Kauf, die Anleger aber halten sich eher zurück. Das Wertpapier zeige sich am Vormittag einmal mehr sprunghaft und pendelte um den Schlusskurs vom Vortag. Zuletzt notierte der Kurs via XETRA prozentual unverändert bei 9,54 Euro.

Den drastischen Kursverlusten der Vergangenheit kann die im MDAX notierte Aktie der Hamburger damit weiterhin nichts entgegensetzen: Erst Ende April war es mit 8,52 Euro auf den tiefsten Stand seit 2017 abgesackt. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen mit 55 Prozent über die Hälfte seines Börsenwerts verloren.

Dennoch - oder gerade deshalb - raten 13 von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten zum Kauf der Aktie, kein einziger zum Verkauf. Die kanadische Bank RBC etwa beließ die Einstufung mit einem Kursziel von 16 Euro auf "Outperform". Dank des Bereichs Just Evotec Biologics habe der Wirkstoffforscher im ersten Quartal besser abgeschnitten als gedacht, schrieb Analyst Charles Weston.

Auch das Analysehaus Jefferies beließ die Einstufung mit einem Kursziel von 16 Euro auf "Buy". Der Umsatz habe die Erwartungen übertroffen, das Ergebnis sie aber verfehlt, schrieb Analyst Benjamin Jackson. Der Fokus liege auf dem Ausblick des Wirkstoffforschers Mitte August, wenn der neue Konzernchef Christian Wojczewski an Bord ist. EVOTEC hatte Wojczewski zum 1. Juli als neuen Firmenlenker ernannt.

Ebenso beließ das Analysehaus Warburg Research die Einstufung für Evotec mit einem Kursziel von 18 Euro auf "Buy". Das erste Quartal sei erwartungsgemäß kein Kurstreiber, schrieb Analyst Christian Ehmann. Etwas über den Erwartungen liegende Umsätze seien aber immerhin ein Lichtblick. Im Rest des Jahres müsse die Profitabilität des Wirkstoffforschers aber noch anziehen, um die Ergebniserwartungen zu erfüllen. Mit Blick auf gut gefüllte Auftragsbücher und erste Restrukturierungsmaßnahmen sei aber die Bühne bereitet.

Bei Evotec sanken im ersten Quartal sowohl der Umsatz als auch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Die Prognose bestätigte das Unternehmen jedoch und sieht für 2024 ein Wachstum von Konzernumsatz und bereinigtem Ebitda im zweistelligen Prozentbereich.

Evotec kündigte eine umfassende Neuausrichtung an, unter anderem Anpassungen in der Größe und bei den Standorten. Die damit verbundenen Unwägbarkeiten verhindern derzeit aber offenbar einen Befreiungsschlag für den Aktienkurs. So bekräftigte das Management zwar den Ausblick auf das laufende Jahr, dieser soll aber noch einmal neu bewertet werden, wenn Wojczewski als neuer Konzernchef an Bord ist. Ein Händler sagte am Morgen, es gebe nach wie vor zu viele Fragezeichen.

dpa-AFX

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Bildquelle: REMY GABALDA/AFP/Getty Images

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