16.01.2015 20:45:34
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Eurozone prüft neue Hilfskredite für Griechenland
Von Gabriele Steinhauser und Viktoria Dendrinou
Kurz vor den anstehenden Neuwahlen in Griechenland sorgen sich die internationalen Gläubiger des Landes um die Finanzlage: Einige fürchten, dass eine vorsorglich eingeräumte Kreditlinie vielleicht nicht ausreicht, um das Land sicher zu finanzieren, und es möglicherweise frische Kredite aus dem Rettungsfonds benötigen könnte. Das sagten drei europäische Vertreter am Freitag.
Die Bedenken seien bei einem Treffen von hochrangigen Vertretern der Finanzministerien in der Eurozone und der "Troika" aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds am Donnerstagabend in Brüssel geäußert worden. Am 25. Januar wählen die Griechen ein neues Parlament. Es wird allgemein erwartet, dass das Linksbündnis Syriza, das den Sparkurs ablehnt, die Wahlen für sich entscheiden könnte.
Wegen den Wahlen wurden die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen internationalen Gläubigern über eine Kreditlinie ausgesetzt, die dem Land eingeräumt werden soll, wenn das 240 Milliarden Euro schwere Rettungspakets der Eurozone und des IWF ausläuft. Sowohl Griechenland als auch die anderen Länder der Eurozone hatten darauf gehofft, eine Kreditlinie könne dabei helfen, private Investoren zu überzeugen, dass das Land auch nach Auslaufen des Paketes seine Schulden bezahlen kann.
Nun aber fragen sich einige Investoren, ob diese vorsorgliche Kreditlinie ausreichen wird, um die Finanzen Griechenlands zu stützen - oder aber ob die Eurozone nicht "eher über ein drittes (Rettungs-)Programm sprechen sollte, mit Geld, das tatsächlich verwendet wird", wie einer der Vertreter sagte. Laut einem anderen Vertreter sorgen sich einige Länder, neben den Troika-Mitgliedern, um die Finanzlage Griechenlands und weisen auf die Möglichkeiten neuer Kredite hin. Keiner der Vertreter wollte jedoch die Länder benennen, die sich für ein drittes Rettungspaket aussprachen.
Bei dem Treffen am Donnerstag signalisierten Vertreter der Eurozone auch die Bereitschaft, das bestehende Rettungsprogramm zu verlängern, wie zwei Vertreter sagten. Es soll nach aktuellem Stand Ende Februar auslaufen. Mit einer Verlängerung hätte Griechenland mehr Zeit, um eine Regierung zu bilden und über die danach kommenden Maßnahmen zu verhandeln. Im Gespräch sei eine Verlängerung um sechs Monate oder mehr, dies hänge aber von Griechenland ab, hieß es.
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January 16, 2015 14:14 ET (19:14 GMT)
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