Eurostat -Schätzung |
31.10.2022 12:36:00
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Euroraum-Inflation im Oktober auf Rekordhoch - Wirtschaft mit leichtem Zuwachs
Industriegüter ohne Energie verteuerten sich mit einer Jahresrate von 6,0 (5,5) Prozent und Dienstleistungen um 4,4 (4,3) Prozent. Energie kostete 41,9 (40,7) Prozent mehr als vor Jahresfrist, Lebensmittel, Alkohol und Tabak 31,1 (11,8) Prozent mehr und unverarbeitete Lebensmittel 51,4 (12,7) Prozent mehr.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen am Donnerstag erneut um 75 Basispunkte erhöht, für Dezember aber eine vorsichtigere Gangart angedeutet. Die abermalige Inflationsüberraschung dürfte die Erwartung stützen, dass die EZB vorerst bei ihrer harten Gangart bleiben wird.
Eurozone-Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,2 Prozent
Das Wachstum der Eurozone-Wirtschaft hat sich im dritten Quartal 2022 angesichts hoher Energiekosten und steigender Zinsen deutlich verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen Juli und September um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,1 Prozent vorausgesagt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 0,8 Prozent gewachsen.
Im Jahresvergleich lag das BIP im dritten Quartal um 2,1 Prozent höher. Volkswirte hatten ein Plus in dieser Höhe erwartet. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um revidiert 4,3 (vorläufig: 4,1) Prozent gewachsen.
Die deutsche Wirtschaft hat sich im dritten Quartal besser geschlagen als weithin erwartet. Das BIP stieg um 0,3 Prozent, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet hatten. Eine Rezession ist nach Meinung von Analysten aber nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben und dürfte im laufenden vierten Quartal beginnen: Wegen der hohen Energiekosten, die Firmen und Verbraucher belasten, wegen der kriegsbedingten Unsicherheit und wegen der strafferen Geldpolitik.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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