Europäischer Automarkt weiter auf Talfahrt

   Von Friedrich Geiger und Matthias Goldschmidt

   Für den kriselnden Automarkt in Europa geht es weiter abwärts. Im Juni sanken die Pkw-Neuzulassungen noch einmal um gut 6 Prozent auf 1,18 Millionen Autos. Damit wird die Talfahrt der Vormonate im Schnitt zwar etwas abgebremst. Hoffnungen darauf, dass der Automarkt nach dem jahrelangen Schrumpfkurs endlich seinen Boden erreicht hat, wurden mit den neuen Zahlen aber enttäuscht.

   Mit am steilsten nach unten ging es im Juni für Fiat. Der italienische Autobauer muss laut Daten des Branchenverbandes ACEA einen Rückgang der Neuzulassungen von gut 13 Prozent verkraften. Und auch bei Peugeot Citroen und Opel ging es wieder deutlich bergab. Dagegen konnten sich Ford mit einem Plus von knapp 7 Prozent und Mercedes mit immerhin 2 Prozent gegen den Markttrend stemmen. Auch die VW-Tochter Seat legte deutlich zu.

   Mit den insgesamt schlechten Monatszahlen festigt sich das düstere Bild vom Mai. Nach den April-Zahlen hatte es noch Hoffnung gegeben, dass das Schlimmste vorüber sein könnte. Auch unter Auto-Managern hatte sich zuletzt die Stimmung aufgehellt: Ford-Europa-Chef Stephen Odell hatte jüngst gesagt, dass es Anzeichen einer Stabilisierung gibt. Bei Renault hatte Frankreich-Vertriebschef Bernard Cambier Anfang Juli erklärt, dass die Talsohle offenbar erreicht ist. Für die Franzosen lief es nun auch ganz ordentlich: Nach dem deutlichen Rückgang im Mai ging es nun immerhin mit knapp 1 Prozent nach oben.

   Die weltweit drittgrößte Vertriebsregion dürfte in diesem Jahr somit zum sechsten Mal in Folge schrumpfen und damit das niedrigste Niveau seit Anfang der 1990er Jahre markieren. Entsprechend schwer haben es Autobauer, die vorrangig auf dem alten Kontinent eingepfercht sind. Einige von ihnen wie Fiat, die Franzosen und Opel mussten deshalb massiv den Rotstift ansetzen, bauten Stellen ab und wollen gar Standorte dicht machen.

   Mitarbeit: Nico Schmidt

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   July 16, 2013 05:07 ET (09:07 GMT)

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