05.08.2010 19:03:15

Europ.Börsen etwas leichter - Gewinnmitnahmen trotz guter Zahlen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter haben sich Europas Aktienbörsen am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Schwächere US-Arbeitsmarktdaten bremsten den Kursaufschwung im Vorfeld des großen US-Monatsberichts am Freitag. Für eine positive Grundstimmung sorgten jedoch die überwiegend guten Quartalsdaten und eine gut verlaufene Auktion spanischer Staatsanleihen. Allerdings wurden selbst gute Zahlen oft mit Gewinnmitnahmen beantwortet.

   Die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank für unveränderte Leitzinsen überraschten niemand. Kein Volkswirt hatte im Vorfeld mit einer Erhöhung gerechnet. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,2% bzw 6 Punkte auf 2.819 nach, der Stoxx-50 fiel um 0,3% bzw 8 Punkte auf 2.537.

   Charttechniker weisen darauf hin, dass sich der Euro-Stoxx-50 aktuell im wichtigen Widerstandsbereich bei 2.800/50 Punkten befindet. Ein erneutes Abprallen an diesem Bereich dürfte für kräftige Kursrücksetzer sorgen. Sollte die Marke aber genommen werden, könnte der Index in Richtung Jahreshoch vom 11. Januar bei 3.044 Punkten laufen.

   US-Arbeitsmarktdaten wecken Angst vor Monatsbericht

   Den Rückzug der europäischen Blue-Chips vom Tageshoch hatten die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zu verantworten. Dies habe die Euphorie nach dem ADP- und ISM-Index vom Vortag aus dem Markt genommen, sagte ein Händler. Die Zahl der Erstanträge war überraschend gestiegen und weckte neue Sorgen vor dem Monatsbericht zum US-Arbeitsmarkt am Freitag. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, wurde auf saisonbereinigter Basis ein Anstieg um 19.000 auf 479.000 verzeichnet. Damit wurde das höchste Niveau seit fast vier Monaten markiert. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang um 2.000 vorhergesagt.

   Gut kam jedoch die gelungene Anleihe-Auktion in Spanien an. Immerhin gelten die Iberer nach den Griechen als die größten Sorgenkinder des Euroraums bei den Staatsschulden. Sie konnten Schuldtitel im Volumen von 3,5 Mrd EUR unter die Anleger bringen und damit die obere Grenze der zuvor genannten Spanne von 2,5 Mrd bis 3,5 Mrd EUR erreichen.

   Gewinnmitnahmen im Finanzsektor trotz guter Zahlen

   Gute Quartalsdaten aus dem Finanzsektor wurden überwiegend mit Gewinnmitnahmen beantwortet. Der Bank-Sektor gab um 0,5% nach, Versicherer verloren im Schnitt 0,1%. Die Aktien der Commerzbank verloren trotz überraschend starker Zahlen für das zweite Quartal 2,2% auf 7,04 EUR. Das Nettoergebnis habe die Erwartungen bei weitem übertroffen, hieß es im Handel. Hier habe sich unter anderem die geringere Risikovorsorge positiv bemerkbar gemacht. Händler hatten sich aber auf Gewinnmitnahmen eingestellt, da der Bericht in der Struktur bereits veröffentlichten Zahlen aus dem Sektor gleiche und Commerzbank seit Anfang Juli schon um fast 25% gestiegen waren.

   Ähnliches traf die britische Barclays, die nach guten Zahlen um 4,7% auf 324 p zurückfielen. Die Bank hat unter dem Strich im ersten Halbjahr 2,43 Mrd GBP verdient und nimmt sogar die Dividendenzahlung mit 2 p je Aktie wieder auf.

   Der italienische Versicherer Generali musste im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um rund 16% vermelden. Dennoch gaben hier die Aktien nur 0,3% auf 15,80 EUR nach, weil Analysten damit gerechnet hatten.

   Telekom-Titel nach Zahlen unter Druck

   Unter Druck kamen im Telekom-Sektor alle Unternehmen, die Zahlen vorgelegt hatten. So verloren Telecom Italia 4,3% auf 1,01 EUR. "Die Zahlen sind sogar leicht besser, aber der Markt hätte sich wohl einen stärkeren Schuldenabbau gewünscht", sagte ein Händler. Hier hat TI bekräftigt, die aktuelle Nettoverschuldung zum zweiten Quartal bei 33,5 Mrd EUR bis zum Ende des Jahres auf 32 Mrd EUR zurückführen zu wollen.

   Deutsche Telekom verloren nach Zahlen 2,8% auf 10,21 EUR. Händler vermuteten auch hier nur Gewinnmitnahmen, da die Aktie seit Ende Mai um mehr als 20% zugelegt hatte. Die Quartalsdaten wurden im Markt indes positiv aufgenommen. "Ein sehr solides Quartal", sagte Analyst Jochen Reichert von SES Research dazu. Der Sektor-Index gab um 0,6% nach.

   Nahrungsmittel-Sektor wegen Unilever unter Druck

   Einzige Branche unter deutlichem Druck waren die Nahrungsmittel-Werte. Der Brachen-Index trug mit 2,5% Minus die Rote Laterne. Grund waren die Kursverluste von 5% auf 21,67 EUR bei Unilever. Die Aktie des britisch-niederländische Konsumgüterherstellers reichten nicht aus, den Investoren neue Kaufargumente zu liefern, hieß es im Handel. Auch der Ausblick sei verhalten und liefere kaum Fantasie. Sämtliche Branchenwerte wurden davon mitgezogen, Nestle und Danone verloren jeweils rund 2%.

   Europäische Schlussindizes vom Donnerstag, 5. August:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2819,34 -5,74 -0,2 -5,0 Stoxx-50 2536,37 -8,37 -0,3 -1,6 Stoxx-600 261,48 -0,69 -0,3 3,3 Frankfurt XETRA-DAX 6333,58 2,25 0,0 6,3 London FTSE-100 5365,78 -20,38 -0,4 -0,9 Paris CAC-40 3764,19 3,47 0,1 -4,4 Amsterdam AEX 336,57 -2,63 -0,8 0,4 Athen ATHEX-20 857,88 -19,50 -2,2 -23,8 Brüssel BEL-20 2586,09 -1,73 0,0 3,0 Budapest BUX 22981,64 -417,97 -1,8 8,3 Helsinki OMXH-25 2313,46 17,33 0,8 13,8 Istanbul NAT30 75170,77 -476,09 -0,6 12,2 Kopenhagen OMXC-20 424,84 1,12 0,3 26,2 Madrid IBEX-35 10840,00 -3,30 0,0 -9,2 Mailand FTSE-MIB 21302,97 -163,47 -0,8 -8,4 Moskau RTS 1517,87 -5,93 -0,4 5,1 Oslo OBX 343,15 1,14 0,3 1,1 Prag PX 1197,10 -8,80 -0,7 7,1 Stockholm OMXS-30 1074,40 3,12 0,3 12,9 Warschau WIG-20 2546,89 -7,70 -0,3 6,6 Wien ATX 2540,31 -17,29 -0,7 1,8 Zürich SMI 6374,89 -5,41 -0,1 -2,6 === DJG/mod/reh (END) Dow Jones Newswires

   August 05, 2010 12:33 ET (16:33 GMT)

   Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 33 PM EDT 08-05-10

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