28.04.2015 19:55:45
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Eurogruppenchef: Griechenland muss Forderungen an Realität anpassen
DEN HAAG (AFP)--Im Schuldenstreit mit Griechenland hat Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem Athen vor überzogenen Forderungen gewarnt. Es gebe "viel Unverständnis" darüber, dass die Verhandlungen so lange dauerten, sagte Dijsselbloem am Dienstag dem niederländischen Sender RTL-Z. "Wenn sie kein Geld haben, um alle ihre Wünsche zu finanzieren, müssen die Griechen ihre Wünsche der Realität anpassen", sagte Dijsselbloem. "Die Wirklichkeit ist, dass es wenig Geld gibt und dass Griechenland derzeit ohne Hilfe da nicht raus kommt."
Dijsselbloem begrüßte, dass Tsipras nach der Kritik der Euro-Partner an Finanzminister Yanis Varoufakis sein Verhandlungsteam umgebildet und seinen Vertrauten, Vize-Außenminister Euklides Tsakalotos, als Koordinator ernannt hat. In den Verhandlungen gehe es um viele Themen von Finanzen über Energie bis zur Außenpolitik, sagte Dijsselbloem. "Dass ist so umfassend, dass wir eine direkte Verbindung unter Verantwortung des Regierungschefs brauchen."
Die Euro-Länder hatten das Hilfsprogramm für das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland im Februar nochmals um vier Monate bis Ende Juni verlängert. Voraussetzung für weitere finanzielle Hilfe ist eine Liste mit belastbaren Reformen, welche die neue Regierung in Athen bisher aber trotz vieler Zusagen nicht vorgelegt hat. Termin dafür war eigentlich Ende April.
Tsipras zeigte sich zuversichtlich, spätestens Anfang Mai zu einer Vereinbarung zu kommen. Ziel seiner Regierung sei es, "wenn möglich diese Woche eine erste Einigung zu erzielen oder spätestens nächste Woche", sagte er in einem Interview mit dem griechischen Sender Star TV. "Ich glaube, wir sind nah dran."
Wenn Griechenlands Gläubiger seiner Regierung aber Maßnahmen abverlangten, die sich nicht mit dem Wahlprogramm seiner Partei Syriza vereinbaren ließen, müsse es ein Referendum geben. "Wenn ich letztlich mit einer Vereinbarung da stehe, die die Grenzen (meines Mandats) überschreitet, habe ich keine andere Wahl, die Menschen werden entscheiden", sagte Tsipras.
Ein solches Referendum sei nicht im Interesse Griechenlands, sagte Dijsselbloem. "Das wird Geld kosten, schafft große politische Unsicherheit und ich glaube, dass weder wir noch die Griechen die Zeit dafür haben."
DJG/brb
(END) Dow Jones NewswiresApril 28, 2015 13:25 ET (17:25 GMT)- - 01 25 PM EDT 04-28-15
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