Euro-Rettungspolitik 19.02.2014 07:41:32

Weidmann besorgt, dass EZB "zur Gefangenen der Politik" wird

"Meine ökonomischen Bedenken bezüglich des Programms bestehen fort. Ein solches Programm kann dazu führen, dass die Notenbank zur Gefangenen der Politik wird", sagte Weidmann im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Denn dann würde es schwer, Geldpolitik zu betreiben. Die EZB hat zugesagt, im Notfall unbegrenzt Staatsanleihen von europäischen Krisenstaaten zu kaufen.

   Vor kurzem hatte das Bundesverfassungsgericht beschlossen, das Verfahren über die Euro-Rettungspolitik der EZB dem Europäischen Gerichtshof vorzulegen. In ihrer Stellungnahme hatten die Verfassungsrichter deutlich gemacht, dass sie über weite Strecken der Argumentation von Weidmann folgen, der in Karlsruhe als Sachverständiger aufgetreten war und als entschiedener Gegner der Anleihenkäufe gilt.

   Zum brisanten Vorschlag der Bundesbank, private Vermögen abzuschöpfen, bevor ein Staat in die Pleite rutscht, sagte Weidmann: Die Bundesbank "ist nicht für eine allgemeine Vermögensabgabe oder gar Vermögensteuer eingetreten". Doch dürfe man in der Währungsunion in einer Notsituation einen Eigenbeitrag der Steuerzahler des betreffenden Landes verlangen, bevor nach Hilfen von anderen Ländern gerufen werde. "Für Deutschland schlägt die Bundesbank sicher keine Vermögensabgabe vor", fügte Weidmann hinzu.

   DJG/apo/brb

  Dow Jones Newswires

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