30.11.2018 13:57:49

Eurex rechnet mit signifikanten Beiträgen des neuen Frühhandels

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Terminbörse Eurex verspricht sich von der Ausweitung der Geschäftszeit auf die asiatische Zeitzone signifikante Beiträge zum Handelsumsatz. Ab dem 10. Dezember soll der Handel um 1.00 Uhr nachts beginnen. "Die Messlatte für das zusätzliche Geschäft während der erweiterten Handelszeit ist der mit der koreanischen Börse KRX erfolgreich etablierte Handel im Kospi-Kontrakt", sagte Eurex-Vorstand Michael Peters im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Bei diesem habe die Tochter der Deutschen Börse einen Anteil von 6 bis 8 Prozent am Tagesumsatz.

Sollte der Umsatz mit DAX-Future, Euro-Stoxx-50-Future oder auch den Zins-Futures der Eurex in der neuen Handelszeit zwischen 1.00 Uhr und 8.00 Uhr längerfristig einen Anteil von 6 bis 8 Prozent am Tagesumsatz des jeweiligen Produkts erreichen, wäre das für Peters ein Erfolgszeichen für den neuen Frühhandel.

Daneben soll die Ausweitung der Handelszeit die Wettbewerbsposition der an der Eurex gehandelten MSCI-Futures sichern und verbessern. Denn hier steht die Eurex im Wettbewerb vor allem mit der SGX in Singapur. Auch deshalb lehnt sich die Eurex-Eröffnung nun an den Handelsbeginn in Singapur an.

Etwa die Hälfte dieser MSCI-Derivate der Eurex bezieht sich auf asiatische Underlyings. Der Umsatzanteil der Eurex bei diesen Produkten liegt laut Peters derzeit bei 35 Prozent. "Voraussichtlich im ersten Quartal weiten wir hier unser Produktangebot weiter aus", sagte Peters.

Ein 24-Stunden-Handel scheitert laut Peters derzeit noch an den hohen Anforderungen, die sich die Eurex selbst stellt. "Im Unterschied zu einigen Wettbewerbern öffnen wir nicht nur das Handelssystem nachts, sondern stellen gleichzeitig die Realtime-Risk-Management- und Clearing-Infrastruktur zur Verfügung", so der Vorstand. Hier wolle die Eurex keine Abstriche machen. Deshalb seien die Voraussetzungen für einen 24-Stunden-Handel noch nicht gegeben.

Daneben hat die Eurex die Anforderungen aus dem derzeitigen Handel in den europäisch-amerikanischen Zeitzonen auf den neuen Handel in der asiatischen Zeitzone übertragen. Pro Produkt habe sie mindestens 3 Market-Maker gewonnen, auch die Vola-Unterbrechungen würden entsprechend der üblichen Kriterien durchgeführt. Peters zeigt sich deshalb zuversichtlich, dass der Markt von liquiditätsbedingten extremen Preissprüngen verschont bleiben sollte.

Zugeschnitten ist die Handelsausweitung nicht nur auf asiatische Kunden, sondern auch auf den Hedging-Bedarf und auf so genannte Cross-Market-Strategien großer internationaler Anleger. "Investoren in Euro-denominierten Assets können mit der Eurex-Handelszeitverlängerung während der Nacht auf direkt korrelierende Risikomanagement-Instrumente der Eurex zurückgreifen", sagt Peters. Kunden müssten dann beispielsweise Risiken in Bundesanleihen nicht mehr über den T-Bond-Future hedgen.

Daneben führe die Handelsausweitung bei den Kunden aber auch zu niedrigeren direkten Kosten: "Global agierende Marktteilnehmer nutzen bereits heute die verlängerten Handelszeiten an anderen Marktplätzen. Mit der Ausweitung der Eurex-Handelszeiten auf die asiatische Zeitzone haben diese Institute die Möglichkeit, Skaleneffekte ihres operativen Modells zu nutzen", sagt er. Ein Wechsel des Handelsplatzes sei dann nicht mehr notwendig.

Allerdings müssen regionale Kunden, die während des Nachthandels nicht erreichbar sind, ihre Bücher abends schließen. Offene Positionen über Nacht werden in den genannten Produkten für diese Kunden dann nicht mehr möglich sein.

DJG/hru/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 30, 2018 07:58 ET (12:58 GMT)

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