"Nicht-EU-Investitionen" |
04.04.2014 15:15:31
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EU nimmt Etihad-Anteil an Air Berlin unter die Lupe
Die Europäische Kommission "untersucht derzeit bestimmte Nicht-EU-Investitionen in europäischen Airlines", sagte ein Sprecher der Kommission. Laut einer mit der Untersuchung vertrauten Person reagiert Brüssel damit auf die Marktentwicklungen.
Zwar halten die Anteilseigner von außerhalb der EU nur Minderheitsbeteiligungen an den betroffenen Airlines. Die Kommission fürchte aber, dass sie dennoch die Unternehmen kontrollieren könnten, sagte der Sprecher der Behörde. Nach EU-Gesetzen müssen die nationalen Regierungen oder ihre Bürger mehr als die Hälfe einer Fluggesellschaft besitzen und sie tatsächlich kontrollieren.
Wie aber "tatsächliche Kontrolle" definiert wird, ist nicht festgelegt. Deshalb kann es sein, dass Regierungen und Regulierer die Gesetze unterschiedlich umsetzen. "Die rechtliche Frage für uns ist, wie messen wir tatsächliche Kontrolle?", sagte der Kommissionssprecher.
Brüssel untersucht unter anderem die Beteiligung von Etihad an Air Berlin und der Schweizerischen Darwin Airlines. Die Fluggesellschaft aus Abu Dhabi ist mit knapp 30 Prozent Großaktionär bei der zweitgrößten Fluglinie Deutschlands; an Darwin, die in Etihad Regional umbenannte wurde, hält sie ein Drittel. Die Schweiz ist zwar kein Mitglied der EU, folgt in der Luftfahrt aber den Gesetzen des Staatenverbundes.
Bei Etihad war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Untersucht wird von der EU auch der Anteil der US-Airline Delta von 49 Prozent an der britischen Virgin Atlantic, jener der Korean Air an CSA Czech Airlines und der der chinesischen HNCA an der luxemburgischen Frachtfluggesellschaft Cargolux. Bei Cargolux und CSA war kurzfristig keine Stellungnahme zu erhalten.
Henan war im Januar mit 35 Prozent bei Cargolux eingestiegen, Korean Air hatte im vergangenen Jahr 44 Prozent an Czech Airlines erworben.
Zudem beobachtet die Kommission die laufenden Gespräche von Etihad mit italienischen Investoren über eine Investition bei der kriselnden Alitalia.
Die Kommission kann die Investoren nicht zwingen, ihre Anteile an den Unternehmen zu verkaufen. Aber sie habe die Heimatstaaten der betroffenen Airlines "um weitere Informationen darüber gebeten, wie diese Investitionen mit den Regeln zur Eigentümerschaft und Kontrolle von europäischen Fluggesellschaft übereinstimmen", wie der Sprecher sagte.
"Ehe wir irgendetwas einleiten, müssen wir sehen, ob es dafür Gründe gibt", sagte er weiter. Ausländische Investitionen in EU-Airlines seien willkommen, vor allem, wenn sie die Verbindungen zwischen den Regionen ausweiten. "Aber wenn es ein Trojanisches Pferd ist und den Wettbewerb verringert, ist das etwas anderes."
Mitarbeit: Robert Wall
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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April 04, 2014 09:00 ET (13:00 GMT)
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