22.04.2018 19:33:42

EU-Kommission will deutsche Autobauer wegen Kartellverdacht wohl härter angehen

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Den unter Kartellverdacht stehenden deutschen Autobauern droht laut einem Pressebericht ein schärferes Vorgehen der europäischen Wettbewerbsbehörden. Die EU-Kommission tendiere dazu, die Gangart gegen Daimler, BMW und den Volkswagen-Konzern wegen womöglich rechtswidriger Absprachen zu verschärfen und damit die Weichen für Geldbußen zu stellen, schreibt das "Handelsblatt" (Montag) unter Berufung auf Industriekreise.

Die Kommission prüft derzeit noch, ob sie ein formelles Kartellverfahren einleitet. Eine Sprecherin der Kommission wollte dem Handelsblatt gegenüber die Informationen nicht kommentieren. "Unsere Untersuchung geht ihren Gang", sagte sie. Die Unternehmen wollten sich wegen der laufenden Untersuchungen nicht äußern.

Die klarsten Indizien auf wettbewerbswidrige Absprachen sehen die Kartellwächter dem Bericht zufolge bei der Größe der AdBlue-Tanks, die ein Harnstoffgemisch zur Reduktion von Stickoxiden in Diesel-Motoren enthalten.

Die deutschen Autobauer stehen seit vergangenem Sommer im Verdacht, sich in Gesprächsrunden jahrelang unter anderem bei Technikfragen gesetzeswidrig abgesprochen zu haben. Daimler und Volkswagen haben bei den Behörden Anträge auf Kronzeugenregelung gestellt./men

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