Pressebericht 04.02.2015 17:47:30

EU fürchtet möglichen "Bank-run" in Griechenland

Man müsse befürchten, dass die Kunden schon in den nächsten Tagen in großem Stil ihre Konten plündern könnten, meldete die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Kommissionskreise. Es müssten nun rasch Signale her, die das Vertrauen der Menschen in die griechischen Banken stützten, hieß es. Solche Signale könnten aber nur von der griechischen Regierung selbst kommen. Gemeint ist damit wohl vor allem, dass sich Ministerpräsident Alexis Tsipras kompromissbereiter zeigen solle, um den Weg für ein neues Hilfsprogramm für Griechenland zu ebnen.

   So ist die Warnung vor einem Bankenansturm womöglich auch ein Mittel, um die bisher quertreibende Regierung in Athen unter Druck zu setzen. Fakt ist aber, dass die Sparer bereits in den vergangenen Wochen Vertrauen in die Banken des Landes verloren haben. Verschiedenen Meldungen zufolge haben sie Einlagen in Milliardenhöhe abgezogen.

   Die griechische Zentralbank musste nach Informationen der Zeitung bereits in größerem Umfang mit Notfallkrediten einspringen, im Fachjargon Emergency Liquidity Assistance (ELA) genannt. Damit können die Banken die Einlagenabflüsse zunächst ausgleichen. Die Notfallkredite in Griechenland beliefen sich derzeit bereits auf einen einstelligen Milliardenbetrag, habe es in Notenbankkreisen geheißen. Griechische Banken hatten von dem Instrument schon in früheren Phasen der Eurokrise in großem Stil Gebrauch gemacht, ehe der ELA-Bestand im vergangenen Jahr bis praktisch auf Null abschmolz, wie die Bilanz der griechischen Zentralbank zeigt.

     DJG/apo/smh

   Dow Jones Newswires

  

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